"Hauptsaison"
994 Wildunfälle im Bezirk Gmünd

<f>Seien Sie achtsam:</f> Alle 17 Minuten ein Unfall.  | Foto: ÖAMTC/Lobensommer
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  • <f>Seien Sie achtsam:</f> Alle 17 Minuten ein Unfall.
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Die Jägerschaft des Bezirks Gmünd arbeitet aktuell eine Vermeidungsstrategie aus.

BEZIRK GMÜND (bt). Mit der früheren Dunkelheit nach der Zeitumstellung haben Wildunfälle Hochsaison. Im Schnitt ereignet sich alle 17 Minuten ein Unfall mit einem Wildtier auf Niederösterreichs Straßen. Als einen der gefährlichsten Streckenabschnitte im Bezirk Gmünd verortet Bezirksjägermeister Ernst Strasser den Bereich auf der B41 zwischen Elexenbrücke und Anderlfabrik. "Da gibt es sicher 30 Wildunfälle im Jahr, relativ oft mit Schwarzwild." Außerdem nennt er die Vitiser Straße zwischen Heidenreichstein und Seyfrieds und den Bereich um Litschau. Letztes Jahr wurden im Bezirk laut der Fallwildstatistik des Jagdverbandes 700 Rehe, 181 Feldhasen, 111 Füchse und 2 Fasane im Straßenverkehr getötet. Hinzu kommen laut Strasser jährlich etwa 25 Wildschweine, diese sind in der Statistik allerdings nicht enthalten. "Wir sind daran, diese Strecken herauszuarbeiten, die intensiv betroffen sind, und möchten dort gerne Wildwarner anbringen, die optisch und akustisch arbeiten", erläutert Strasser. Im Frühjahr wird es eine Infoveranstaltung geben, auch um finanzielle Unterstützung von Land und Versicherungen zu ak­qui­rie­ren. Ziel sind 40 Prozent weniger getötete Tiere.

Aus Hirsch wird Elefant

Die meisten Wildunfälle ereignen sich in den frühen Morgen- und späten Abendstunden. "Die Wucht, mit der ein Rothirsch bei Tempo 60 auf ein Auto aufprallt, entspricht etwa dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten", betont der niederösterreichische Landesjagdverband. Die Unfallgefahr wird allerdings häufig unterschätzt. "Speziell wenn Wildwechsel angekündigt ist, sollte die Geschwindigkeit stets reduziert werden", so Fahrschul-Chef Herbert Weber. Ist ein Zusammenstoß mit einem Wildtier unausweichlich, gilt es die Nerven zu bewahren und das Lenkrad keinesfalls zu verreißen. "Abblenden, bremsen und hupen", weist Weber an.

Tieren Qualen ersparen

Wenn es zu einem Unfall gekommen ist, ist die richtige Meldung entscheidend. Auch wenn das Tier weitergelaufen ist, "Wildunfälle nicht anzuzeigen, ist ein Verkehrsunfall mit Fahrerflucht. Und wer das Wildbret einlädt, begeht natürlich einen Diebstahl", so Bezirkspolizeikommandant Wilfried Brocks. Ist der Jagdverantwortliche bekannt, kann dieser direkt verständigt werden – andernfalls die Polizei. Entscheidend sind genaue Angaben zum Zustand des Tieres und zum Unfallort. "Es gibt sehr viele Fälle, wo keine Meldung erfolgt", ergärt sich Jäger Ernst Strasser. "Wir hatten jetzt erst wieder einen Fall, der mich sehr betroffen gemacht hat. Ein Kitz wurde angefahren und hatte beide Hinterläufe gebrochen. Wir konnten es erst nach zwei Tagen von seinen Qualen erlösen, weil der Unfall nicht gemeldet wurde."

Tipps zur Unfallvermeidung

  • Geschwindigkeit reduzieren
  • Bremsbereit fahren
  • Sicherheitsabstand zum vorderen Fahrzeug
  • Ist ein Tier sichtbar: bremsen, abblenden und mehrmals hupen
  • Auf nachfolgende Tiere achten
  • Lenkrad nicht verreißen und beim Bremsen festhalten
  • Tier kommen von beiden Seiten, nicht nur von rechts

Richtiges Unfallverhalten

  • Auf keinen Fall ausweichen. Ausweichmanöver sind in der Regel gefährlicher als der Zusammenstoß mit dem Wild.
  • Stark abbremsen und das Lenkrad gut festhalten.
  • Nach dem Zusammenstoß Warnblinkanlage einschalten und Unfallstelle absichern. Auch wenn das Tier verletzt geflüchtet ist.
  • Polizei (oder Jäger) informieren und genauen Standort (Straßenkilometer) durchgeben. 
  • Tote Tier an den Straßenrand ziehen, damit keine Folgeunfälle passieren. (Handschuhe!)
  • Verletzte Tiere nicht anfassen.
  • Am Unfallort warten, bis Polizei oder Jäger eingetroffen sind.
&lt;f&gt;Seien Sie achtsam:&lt;/f&gt; Alle 17 Minuten ein Unfall.  | Foto: ÖAMTC/Lobensommer
"Es gibt sehr viele Fälle, wo keine Meldung erfolgt. Auch die Kennzeichnung der Stelle wäre wichtig", so Bezirksjägermeister Ernst Strasser. | Foto: Jungmann

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