Bezirk Gmünd bestens gerüstet

In besten Händen liegen Zivilschutzagenden im Bezirk Gmünd, auch im Falles eines Atomunfalles, bei den beiden Bezirksbeauftragten des NÖ Zivilschutzverbandes Gerhard Blaschko (Stv.) und Günther Sohr MSc (Bezirksleiter).Foto: Jungmann
  • In besten Händen liegen Zivilschutzagenden im Bezirk Gmünd, auch im Falles eines Atomunfalles, bei den beiden Bezirksbeauftragten des NÖ Zivilschutzverbandes Gerhard Blaschko (Stv.) und Günther Sohr MSc (Bezirksleiter).Foto: Jungmann
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Sollte je in dem nur 60 Kilometer entfernten Temelin ein Reaktorunfall geschehen, darf die Bevölkerung auf bestens vorbereitete Notfallpläne vertrauen.
BEZIRK. „Wenn hier etwas passieren sollte, würde ich keine Se­kunde zögern und sofort eine breite Information an die Bevölkerung veranlassen, selbst wenn mich das meinen Job kosten sollte. Ich bin Vater und habe Familie, anders könnte ich nicht handeln“, erklärt der Bezirksleiter des NÖ Zivilschutzverbandes, Günther Sohr MSc, eingangs im Gespräch mit dem BEZIRKSBLATT.

Temelin-Unfall sehr unwahrscheinlich
Aber: die Wahrscheinlichkeit, dass mit dem tschechischen Atom­reaktor Temelin Probleme ins Haus stehen könnten, sei relativ gering, gibt Sohr seine fundierte Einschätzung wieder.
Er kenne den Reaktor und auch die dafür Verantwortlichen persönlich, man arbeite eng zusammen und es bestehe eine gute gegenseitige Vertrauensbasis (mit Kreishauptmann Zimola), so Sohr weiter. Abgesehen davon sei Temelin deutlich sicherer und besser als alte Reaktoren in Deutschland.
Sollte es denoch zu einem Unfall kommen, komme es auf die Größe des Unfalles laut Ines-Skala
(siehe Kasten) an.

Evakuierungen wenig sinnvoll
„Wenn in Temelin ein Störfall passieren würde, käme der bezirkseigene Strahlenalarmplan zum Einsatz. Je nach Höhe des „Fallouts“ würde entschieden, ob man evakuieren muss oder ob Dekontamination mittels Abwaschen, also Verdünnen und Entfernen, ausreicht“, erklärt Sohr weiter. Eine Generalevakuierung mache selten Sinn, wenn, dann nur an sogenannten „Hot-spots, also Stellen mit massiven Ausregnungen. Ansonsten sei man in den Häusern der Region weitgehend gut gegen Strahlung geschützt.

Keine Jodtabletten horten! Nahrungsmittelvorrat anlegen
Hamsterkäufe von Jodtabletten machten keinen Sinn, eine unkontrollierte Einnahme sei sogar gesundheitsschädlich. Das Anlegen eines Nahrungsmittelvorrates hingegen sei sehr zu empfehlen.
Auf der Zivilschutzverbandsseite gibt es umfangreiche pdf-Dateien mit Ratgebern unter: wwwnoezsv.at zum kostenlosen Download.
Abschließend erklärt Günther Sohr auf die Frage, ob er persönlich für einen Atomausstieg plädieren würde: „JA!“
Eva Jungmann

Zur Sache
Alarmierungswege
• im sogenannten „Meldekopf“ laufen alle weltweiten Störfallmeldungen zusammen (Bundesstrahlenwarnzentrale)
• daran angeschlossen sind die Landeswarnzentralen
• diese melden an Bezirksverwaltungsbehörden
• und diese melden – wenn notwendig – an die Gemeinden weiter

Zur Sache
Atom-Vokabel
• Fallout: radioaktiver Niederschlag
• Kontamination: Verschmutzung
• Dekontamnination: Säuberung

Zur Sache
Erdbebengefahr in Österreich
• im Waldviertel ist die Erdbebengefahr gering (Klasse Null)
• pro Jahr etwa 30 registrierte Beben in Österreich
• Infos dazu unter:
www.oge.or.at/oge_norm.htm

Zur Sache
Termine
• Im April (4., 5., 6., 7, & 8.) finden im Bezirk Gmünd fünf Informationsabende zum Thema „Kernkraftunfall – was tun?“ statt.

• Am 14. & 15. 4. wird dann eine große Strahlenschutzübung Radio 2011 abgehalten.
Diese Termine standen übrigens bereits vor der Japankatastrophe fest. Näheres zeitgerecht im Bezirksblatt Gmünd.

Jodtabletten
• Schwangere und Stillende: zwei Tabetten
•unter einem Lebensjahr:
eine viertel Tablette
• ein Jahr bis 36 Monate:
eine halbe Tablette
• drei bis 13 Jahre: eine Tablette
• 13 bis 40 Jahre: zwei Tabletten
• über 40 Jahre: keine Tabletten mehr, weil bereits ausreichend Jod aufgenommen wurde, und die Schilddrüse keine Kapazitäten mehr frei hat.

Zur Sache
Interventions-Verordnung
• Landeshauptmann wird tätig und informiert Bezirksverwaltungsbehörden (BHs)
• Mitwirkung von Bundesheer und Polizei ist in der Interventionsverordnung verpflichtend vorgesehen
• es gibt im Bezirk: zwei Strahlenspürtrupps in der Kaserne Weitra, einen bei der Polizei in Gmünd und auf freiwilliger Basis die Feuerwehr mit einer Strahlenspürgruppe in Schrems/Pürbach
• eingebunden sind weiters die Gemeinden und die Kammern (AK, WK, BK, Apothekerkammer)
Frühwarnsystem
• in Österreich gibt es 336 Messtellen, davon vier Bezirk Gmünd (St. Martin, Gmünd, Schrems und Heidenreichstein)
Im Internet abfragbar: http://www.umweltnet.at/article/articleview/81383/1/29344

Zur Sache
Temelin
• ist etwa 60 Kilometer Luftlinie von Gmünd entfernt
• hat derzeit zwei Reaktorblöcke (Ausbau geplant)
• ist ein Druckwassereaktor (Fukushima sind Siedewassereaktoren)
• liegt in der Erdbebengefährdungsklasse Null (wie auch das Waldviertel)
• hat eine externe Stromversorgung ( & zusätzlich drei eigene Generatoren)
• liegt erhöht und nicht im Hochwassergebiet
• bei ev. Flugzeugabsturz schützt ein zwei Meter dickes Stahlbetonconainment (Druckschale)

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