AMS Gmünd
Coronavirus-Krise belastet Arbeitsmarkt weiterhin stark

Neben einem Rekordhoch an Arbeitslosen bricht auch der Stellenmarkt ein.  | Foto: archiv
  • Neben einem Rekordhoch an Arbeitslosen bricht auch der Stellenmarkt ein.
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  • hochgeladen von Angelika Cenkowitz

BEZIRK GMÜND. Der Arbeitsmarkt reagiert weiterhin stark auf die Maßnahmen der österreichischen Regierung gegen die Coronavirus-Pandemie. Innerhalb von wenigen Tagen nach Erlass der Ausgangsbeschränkungen und Geschäftsschließungen schnellte die Arbeitslosigkeit in die Höhe. Sie ist zwar saisonbedingt im April gegenüber März um 8,5 Prozent gesunken, erreichte aber Ende April ein Rekordniveau für diese Jahreszeit von 1.662. „Damit lag sie um 603 Personen  über dem Wert des Vorjahres. Hinzu kommen 180 beim AMS als Schulungsteilnehmer registrierte Personen“, so der Geschäftsstellenleiter des AMS Gmünd, Gerhard Ableidinger.

Arbeitsmarktentwicklung nach Personengruppen und Branchen

Der deutliche Anstieg der Arbeitslosigkeit war bei den Frauen mit einem Plus von gut 60 Prozent größer als bei den Männern mit einem Plus von knapp 54 Prozent. „Mit knapp 70 Prozent ist der Anstieg bei den vorgemerkten Jugendlichen sehr deutlich ausgefallen, die Altersarbeitslosigkeit bei den über 50jährigen hat sich innerhalb eines Jahres um 38,4 Prozent erhöht", erklärt Ableidinger. Der größte Anstieg der Arbeitslosigkeit wurde in den Fremdenverkehrs-, Hilfs-, Metall/Elektro-, Büro-  sowie Bauberufen verzeichnet. Von den insgesamt 1.662 Vorgemerkten haben 301, also knapp über 18 Prozent, wieder eine Einstellungszusage für die kommenden Monate, wobei natürlich die Corona-Krise den Zeitpunkt der Arbeitsaufnahmen wesentlich beeinflusst. Die geschätzte Arbeitslosenquote liegt in Gmünd mit 10,9 Prozent deutlich über den Wert April 2019.

Einbruch auch am Stellenmarkt

„Die bis Februar anhaltende positive Entwicklung am Stellenmarkt setzt sich momentan leider nicht fort, die Zahl der gemeldeten offenen Stellen ist rückläufig“, so AMS-Chef Ableidinger. Mit Ende April waren 179 offene Stellen beim AMS Gmünd gemeldet. Gegenüber dem Vergleichszeitpunkt des Vorjahres bedeutet dies ein Minus von 25 Stellen. Im abgelaufenen Monat wurden 49 Stellen vom AMS Gmünd geworben und gleichzeitig 97 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften besetzt.

Das Vermitteln von Jobs und jobsuchenden Arbeitskräften gehört weiterhin zur zentralen Aufgabe des Arbeitsmarktservice. Ein Erlass des Arbeitsministeriums hat ihr aber einen neuen, Covid-19-bedingten rechtlichen Rahmen gegeben: Demnach vermittelt das AMS derzeit arbeitslos vorgemerkte Personen, aber ohne die bekannten Rechtsfolgen anzudrohen, wenn Jobsuchende den Vorschlägen des AMS nicht nachgehen. „Solange soziale Kontakte durch rechtliche Normen und Empfehlungen der Bundesregierung beschränkt werden, setzen wir die Rechtsfolgen bei Verweigerung oder Vereitelung einer Arbeitsstelle aus“, erklärt Ableidinger. Die AMS-BeraterInnen senden arbeitslosen Personen laufend Stellenvorschläge zu. Gibt es keine Bewerbung, sieht das AMS derzeit von den Rechtsfolgen wie der Sperre des Arbeitslosengeldes ab.


Kurzarbeit wird stark in Anspruch genommen

Kurzarbeit ist für Unternehmen ein Weg, Lohnkosten aufgrund behördlicher Einschränkungen oder zurückgehenden Arbeitsanfalls wegen des Coronavirus sozial verträglich spürbar zu reduzieren. „Mit einer Coronavirus-Kurzarbeit können Kosten reduziert, Einkommen gesichert, Arbeitslosigkeit verhindert und gleichzeitig Personal für die Zeit nach der Krise gehalten werden“, betont AMS-Chef Gerhard Ableidinger.

„Wie dramatisch die Arbeitsmarktlage wirklich ist zeigt sich bei der Inanspruchnahme der Kurzarbeit: seit Mitte März hat das AMS Gmünd 344 Anträge auf Kurzarbeit genehmigt; das sind 98 Prozent aller entscheidbaren Anträge. Mit der Kurzarbeit sichert das AMS Gmünd 6.132 Arbeitsplätze in Unternehmen des Bezirkes Gmünd“, so Ableidinger weiter.

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