Der Wald wird sich verändern

Forstsekretär Josef Weichselbaum: "Die Wälder verändern sich mit dem Klimawandel."
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  • hochgeladen von Eva Jungmann

BEZIRK GMÜND (eju). Wer kennt sie nicht, die typischen Zeichen für den Befall einer Fichte mit ihren Hauptfeinden Buchdrucker und Kupferstecher – den gefürchteten Borkenkäfern: braune Wipfel, übrig bleibende, nadellose Gerippe und abblätternde Rinde.

'Plantagenbaum' Fichte

Die Fichte, der "Plantagenbaum" des Waldviertels, sieht harten Zeiten entgegen, wie Forstsekretär Josef Weichselbaum zu berichten weiß.
Der vergangene heiße und zugleich extrem trockene Sommer habe in Kombination mit der intensiven Baumblüte den Fichtenbeständen im Bezirk Gmünd, ja im gesamten Waldviertel, massiv zugesetzt. Die Fichte benötigt eine Jahresniederschlagsmenge von mindestens 600 Millimetern, Werte darunter machen ihr zu schaffen und erhöhen die Chancen für die gefährlichen Schädlinge, die Borkenkäfer.
Waldviertler Wälder sind, anders als noch vor einigen Jahrhunderten, starke Fichtenmonokulturen geworden. Fichten wachsen schnell und liefern rascher als Eichen oder Buchen schlägerungsreifes Holz. Aber sie sind auch schädlingsanfällig, dieses Manko macht sich nun bemerkbar.


Schlimmstes Borkenkäferjahr

"Das vergangene Jahr war sicher das schlimmste Borkenkäferjahr seit Jahrzehnten. Den gesamten Winter über wurden neue Befallsherde sichtbar, wir sind gespannt, wie sich die Entwicklung im Frühling fortsetzt. Erfahrungsgemäß wissen wir, dass nach so einem Käferjahr wie dem vergangenen auch im Frühjahr danach noch viele befallene Bäume auftauchen", erläutert Weichselbaum die Ist-Situation.
Forstwirte beginnen bereits, diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen: "Die Waldbauern wissen sehr wohl, dass mit der Klimaveränderung Fichtenmonkulturen sehr gefährdet sind. Besonders in der Naturverjüngung werden andere Nadel- und Laubholzarten nicht mehr so massiv bekämpft wie früher. Im Gegenteil, sie werden gezielt gepflanzt. Wir beobachten in den vergangenen Jahren ein sehr gutes Wachstum von Tannen und Eichen in der Naturverjüngung in der Region."


Eichen und Buchen

Buche, Bergahorn und Eiche müssen, so Weichselbaum, vermehrt an Bedeutung gewinnen. Für den Fichtenwald sei es schon schlimm, wenn so trockene, heiße Sommer deutlich häufiger auftreten.
"Unsere Enkel könnten in unserer Gegend einen Wald vorfinden, der dem des Weinviertels ähnlicher ist. In der natürlichen Waldgesellschaft – also wo der Mensch nicht eingreift – stellen sich Baumartenmischungen ein, die mit der Klimaveränderung in höhere Lagen wandern.
In niederschlagsreicheren Gegenden wird die Buche sehr stark an Bedeutung gewinnen, in trockeneren Gebieten die Eiche. Sie kommt aus dem Weinviertel herauf. Bei uns stellen sich immer mehr jene Verhältnisse ein, die dort waren", zeichnet Weichselbaum ein Waldviertler Wald-Zukunftsszenario.

Forstsekretär Josef Weichselbaum: "Die Wälder verändern sich mit dem Klimawandel."
Künftige Perspektive: Buchen-eichen-Nadel-Mischwälder sind auf dem Vormarsch. | Foto: Sommeregger

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