Übung des Abschnittes Schrems
Ehemaliges Gasthaus als Übungsobjekt

- Foto: Petra Pollak
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Im ehemaligen Gasthaus Schmidt in Langegg ging es bei einer Feuerwehrübung ordentlich zur Sache. Am darauffolgenden Tag kam es aber zu einem echten Einsatz im Gebäude.
LANGEGG. Übungsleiter Stefan Trisko hat eine groß angelegte Abschnittsübung ausgearbeitet und 16 Feuerwehren des Abschnittes Schrems mit 23 Fahrzeugen und über 160 Florianis nahmen teil.
Insgesamt gab es drei Szenarien abzuarbeiten:
1. Bei Abrissarbeiten im Schuppen lösen sich einige Bauteile und stürzen herab. Dadurch wird eine Person verschüttet und unter einem Betonpfeiler eingeklemmt.
2. Durch den Einsturz der Bauteile wird ein sich dort befindlicher IBC Tank mit unbekannter Flüssigkeit aus seiner ursprünglichen Position gebracht und Leck geschlagen.
3. Durch den Einsturz im Schuppen eilt auch die Hausfrau, die gerade beim Kochen war, in den Schuppen, um beim Befreien mitzuhelfen. Diese hat aber vergessen den Herd abzudrehen und so entsteht in der Küche ein Brand, der schon den oberen Stock komplett verraucht hat und sich immer mehr ausbreitet. Im oberen Stock sollen sich noch zwei Jugendliche befinden, die in ihren Betten schlafen.
Ziele der Übungen waren neben Personenbefreiung auch Schadstoffe auffangen und Ausbreitung verhindern, Personensuche und Rettung unter Atemschutz, schützen von angebauten Schuppen und Nachbargebäuden, eine funktionierende Wasserversorgung herstellen und ganz wichtig richtiges Verhalten in Notsituationen.
Abläufe für Ernstfall trainieren
Bezirksfeuerwehrkommandant Harald Hofbauer meinte dazu: "Solche Großübungen sind wichtig, um das Miteinander trainieren zu können. Wichtig ist auch, bei solchen Szenarien gewisse Tätigkeiten auszuprobieren, um optimale Abläufe für den Ernstfall herausfinden zu können. Um so eine Großübung vorzubereiten bedarf es umfangreicher Vorarbeiten. Dies hat Stefan Trisko zum ersten Mal und zur vollsten Zufriedenheit gemacht. Natürlich gehört die Nachbereitung auch dazu. Gemachte Fehler werden nun analysiert und nachbesprochen."
Klaus Fitzinger, Kommandant des Feuerwehrabschnittes Schrems, zeigte sich nach der Übung zufrieden: "Unser Ziel, die Zusammenarbeit innerhalb des Abschnittes zu verbessern, wurde absolut erreicht. Besonders war heute auch der Einsatz von echten Rauch. Das hat die Übung noch realistischer gemacht. Auch das "Entrauchen" des Objektes war heute eine Premiere und für die Kameradinnen und Kameraden etwas besonderes."
Update: Echter Brand am Tag danach
Die Übung diesmal fast von der Wirklichkeit überholt. Denn nur 12 Stunden später brach tatsächlich ein Brand in dem Objekt aus, wo am Vortag noch geübt wurde. Ab 4.00 Uhr früh standen elf Feuerwehren mit 122 Florianis im Einsatz. Um 9.00 Uhr konnte Brand aus gegeben werden.
Nun sind die Bezirksbrandermittler vorort, um die Brandursache zu ermitteln. Laut Bezirksfeuerwehrkommando wurde gestern die Liegenschaft mit guten Gewissen verlassen. Harald Hofbauer erklärte: "Gestern wurden die Gebäude oft kontrolliert, sogar mit Wärmebildkameras. Dabei wurden keine Auffälligkeiten festgestellt. Wie der Brand ausbrechen konnte, ist mir schleierhaft."
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