Einsteigen bitte: Im Schneepflug durch den Bezirk Gmünd

Erwin Hahn und Christian Zeilinger.
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Ohne den Winterdienst wären wir an Tagen wie diesen verloren: Die Bezirksblätter nehmen Sie mit auf eine Fahrt mit der Straßenmeisterei Schrems.

BEZIRK GMÜND. "Ich gehe in der Früh nur schnell ins Bad und dann bin ich schon fort. Jede Minute die wir früher auf der Straße draußen sind, stecken die Leute weniger fest", sagt Christian Zeilinger aus Stölzles bei Hirschbach. 19 Jahre ist er bereits bei der Straßenmeisterei Schrems beschäftigt. Üblicherweise fährt er seine Runden alleine - begleitet von Radio Niederösterreich - doch am Mittwoch nahmen die Bezirksblätter auf dem Beifahrersitz seines Lkw Platz.

Retter in der Not

Vom Startpunkt, der Straßenmeisterei Schrems, setzt sich der Lkw samt Schneepflug in Richtung Kirchberg in Bewegung. In der Fahrerkabine ist es dabei wesentlich leiser als erwartet. Als er mit dem Schneeräumen begonnen hat, war das noch anders, erzählt Christian Zeilinger, der sich auch noch gut an die unkonfortablen Sitze der alten Gefährte erinnern kann.
"Mal schauen ob da wer steckt", murmelt der Landesbedienstete. Das wäre typisch für die Anhöhe vor Kirchberg, ist dieses Mal zum Glück aber nicht der Fall. Anders als wenige Tage zuvor: Als ein Lkw hängen blieb, war Zeilingers Unterstützung gefragt. Er überholte ihn und streute Salz vor seine Räder, bis sich das Fahrzeug aus seiner misslichen Lage befreien konnte. Ist ein Überholmanöver nicht möglich - weil Fahrzeuge etwa quer über die Straße stehen - muss Zeilinger Verstärkung aus der anderen Richtung anfordern.

Multitasking ist gefragt

Um die Häufigkeit solcher Vorfälle zu verringern, streuen die Winterdienstler auf Bergen routinemäßig mehr Salz. Zeilinger spricht von 25 Gramm pro Quadratmeter - im Regelfall sind es nur zehn. Während der routinierte Fahrer mit der linken Hand lenkt, steuert er die Salzstreuung mit der rechten. Genau wie den montierten Schneepflug - den er noch zusätzlich verbreitern kann.

Langsam durch die Ortschaften

Besondere Vorsicht ist bei Fahrten im verbauten Gebiet geboten. Denn Schnee in ihren Einfahrten oder Gatsch auf ihren Fassaden sehen die Anwohner verständlicherweise gar nicht gerne. "Wir wissen genau wo wir langsam fahren müssen. Alles kann man nicht auf uns schieben", so Christian Zeilinger, der im nächsten Moment auf eine gefleckte Hauswand deutet. Hier hat er schon oft mitangesehen, wie andere Verkehrsteilnehmer mit hoher Geschwindigkeit die Verschmutzung verursachen.

Es geht noch schlimmer

So intensiv wie in den letzten Tagen waren Zeilinger und seine Kollegen im Winterdienst die letzten fünf bis sechs Jahre nicht mehr gefordert. Wenn die eben geräumte Fahrbahn bei der Rückfahrt auf der anderen Spur schon wieder völlig zu ist, kann das ganz schön frustrierend sein. Solange aber nicht die Schneefräse in Betrieb genommen werden muss, ist für den Stölzleser noch alles im grünen Bereich.

Salz wohin das Auge reicht

In Kirchberg läutet Zeilingers Handy. Der Streckendienst bittet um einen Abstecher nach Weißenalbern, dort soll es starke Schneeverwehungen geben. Tatsächlich ziehen sich lange Schneezungen über die Straße. Der Schneepflug macht sogleich kurzen Prozess mit ihnen. Da spritzt der Schneematsch ganz schön hoch.
Zurück in Kirchberg geht es nach Ullrichs und Nondorf und schließlich bis zum Kreisverkehr vor Gmünd. Wo eine Runde gedreht wird um über Kirchberg wieder die Rückfahrt nach Schrems anzutreten. Hier ist ersteinmal Auffüllen angesagt. Das übernimmt Alfred Lemp in der riesigen Salzhalle. Und schon kann es für Christian Zeilinger wieder weitergehen: Die nächsten  Straßenabschnitte im Bezirk Gmünd müssen von Schnee und Matsch befreit werden. Damit Sie wohlbehalten an Ihr Ziel kommen.

Zur Sache

Bei der Straßenmeisterei Schrems sind 40 Mitarbeiter im Winterdienst tätig. Betreut werden die 265 Straßenkilometer im Zuständigkeitsgebiet täglich von 2 bis 22 Uhr. Die Salzlagerkapazitäten umfassen 1.700 Tonnen. Diese Menge wird im Schnitt pro Winter auch verbraucht - wobei es den Schätzungen von Straßenmeister Martin Pichler zufolge heuer mehr sein wird. Denn an Spitztentagen werden bis zu 100 Tonnen Salz aufgebracht. Pro Saison streuen die Schremser außerdem 8.000 Tonnen Splitt. Für den Winterdienst stehen der Straßenmeisterei fünf eigene Fahrzeuge zur Verfügung, mit vier weiteren sind private Firmen im Einsatz.
Die zweite Straßenmeisterei im Bezirk Gmünd, jene in Weitra, zeichnet sich für 275 Straßenkilometer verantwortlich. Dafür besitzt sie sechs eigene Fahrzeuge, drei weitere sind über private Firmen beauftragt.
"Wir appellieren an die Autofahrer ein wenig Geduld zu haben. Wir sind sehr bemüht, aber wir können wenn es zu schneien beginnt nicht innerhalb von zwei Minuten überall sein", bittet Pichler abschließend um Verständnis.

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