Grenzen-lose Diskussionen beim 35-Jahr-Jubiläum der Waldviertel Akademie

Gerhard Haderer | Foto: Waldviertel Akademie
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WEITRA (red). 30 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs und 35 Jahre Waldviertel Akademie – für die Kultur- und Bildungsinstitution zwei gute Gründe, um die diesjährigen Sommergespräche unter das Generalthema „Grenzen“ zu stellen. Und damit wurde erneut der Zeitgeist getroffen, wie vier Tage Diskussionen und Vorträge in Weitra bewiesen haben.

Haderer gab sich kritisch

Zum Auftakt vor fast 300 Interessierten sprach am Donnerstagabend auf Schloss Weitra der bekannte Karikaturist Gerhard Haderer. Er streifte dabei viele wichtige Themen, wie globale Verteilungs-Gerechtigkeit, Umweltverschmutzung, Konsumgesellschaft und Flüchtlingskrise, sprach aber genauso die politischen Verhältnisse in Österreich an und sparte dabei nicht mit Kritik: „Es gibt noch jede Menge braune Haufen!“ Mit seinem kritischen, unterhaltsamen und inspirierenden Vortag, bei dem er auch viele seiner Karikaturen zeigte, begeisterte Haderer das Publikum und erntete auch minutenlangen Applaus.

Grenzen des Lebens und des Menschen

Spannende Gespräche erwartete die Teilnehmer auch am Freitag. Vormittags wurde im Rathaus Weitra dem Leben und der Evolution auf den Grund gegangen. Philosoph Peter Kampits, Mediziner Christoph Gisinger und Biochemikerin Renée Schroeder diskutierten über den Menschen, seine Lebensweise und die biologischen Grenzen. „Wie alt kann man werden?“, fragte Gisinger und beantwortete die Frage gleich selbst: „125 bis 130 Jahre scheint das Potenzial zu sein.“

Am Nachmittag war der Waldviertel Akademie-Tross im Moorheilbad Harbach zu Gast. Der ärztliche Direktor Johannes Püspök stellte das Haus und die Tätigkeiten vor Ort vor. Danach sprachen Buchautor Tom Gschwandtner, Sportwissenschafter Johann Holdhaus und Ultrasportlerin Alexandra Meixner über die Grenzen des Körpers und des Geistes. „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann“, so der querschnittgelähmte Gschwandtner.

Globalisierung, Urbanisierung und Gesellschaft

Der Samstag stand im Zeichen von Regionen und Gesellschaft. Migrationsforscherin Gudrun Biffl, Regionalforscher Martin Heintel und Psychologe Wolfgang Lalouschek gingen dem Spannungsverhältnis Land-Stadt sowie Möglichkeiten zur Attraktivierung des ländlichen Raums auf den Grund. Bevölkerungsökonomin Alexia Fürnkranz-Prskawetz, Sozialwissenschafter Bernd Marin und Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger diskutierten zu Alterung, Ausgrenzungen und Armut.

Wirtschaftsdiskussion als traditioneller Abschluss

Während an den Abenden ein themenbezogenes Kulturangebot (Kino Gmünd und Theater an der Mauer Waidhofen) geboten wurde, stand der letzte Programmpunkt der Sommergespräche 2019 bei der Firma Schrenk GmbH in Vitis unter dem Titel „Grenzenlose Wirtschaft. Wachstum und Bildung im Fokus“. Dabei wurde u.a. mit AMS-Chef Sven Hergovich über Innovationen, Ausbildungen, Arbeitsmarkt, Bildung, Technologischer Wandel und Zukunftsfähigkeit diskutiert.

„Die gelungenen Expertengespräche zum Thema Grenzen brachten auch in diesem Jahr einige Erkenntnisse, die auch die Politik beherzigen sollte“, so Waldviertel Akademie-Vorsitzender Ernst Wurz zufrieden.

1.500 Referenten bei 35 Sommergesprächen

Seit mittlerweile 35 Jahren beschäftigt sich die Waldviertel Akademie mit den wichtigen Fragen der Region und Zeit. Der Besucherzuspruch war auch in diesem Jahr – trotz Rekordhitze an diesem Wochenende – gegeben. „Die Qualität und der Zuspruch zeigen, dass wir mit dem Thema wieder richtig lagen“, so Geschäftsführer Christoph Mayer. Bereits 1.500 Referenten waren in den letzten 35 Jahren bei den Sommergesprächen zu Gast. Viele weitere sollen folgen, so Mayer: „Wir werden unserer Linie auch in den nächsten Jahren treu bleiben und wichtige gesellschaftspolitische Themen aufgreifen.“

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