Litschau
Klaus Hölzl ist neuer Küchenchef im "Dorfwirt"
Das Restaurant des Theater- und Feriendorfs Königsleitn macht mit Spitzenkoch Klaus Hölzl einen gastronomischen Neustart.
LITSCHAU. Der "Dorfwirt" im Theater- und Feriendorf Königsleitn in Litschau hat mit Klaus Hölzl seit kurzem einen neuen Küchenchef. Mit 26 Jahren erkochte er die erste Gault-Millau-Haube, 2019 belegte er beim Kochwettbewerb von Rolling Pin, dem größten Kreativ-Kochwettbewerb Europas, den dritten Platz als "Junger Wilder" und im Herbst des Vorjahres wurde er erneut mit einer Haube bewertet.
Der 30-Jährige hat sich einer regionalen Wirtshausküche mit traditionell-heimischen Produkten des Waldviertels wie Fisch, Wild, Kartoffel oder Mohn und mit alten Getreidesorten wie Einkorn oder Emmerkorn verschrieben. Zugleich legt er großen Wert auf saisonale Lebensmittel, die er bei regionalen Anbietern bezieht und in kreativen Kombinationen präsentiert. So stammen etwa der Karpfen aus dem Schloss Litschau und die Getreidesorten aus biologischer Landwirtschaft im Waldviertel.
"Meine Entscheidung für den 'Dorfwirt' war relativ rasch klar, vor allem nach dem ersten längeren Gespräch mit dem Initiator des Theater- und Feriendorfs, Zeno Stanek. Ich kann mit diesem Karriereschritt in der Region bleiben, was mir als Waldviertler sehr entgegenkommt und ich bekomme hier mit dem bereits neu umgebauten Restaurant die einmalige Chance, einen über viele Jahrzehnte etablierten Betrieb kulinarisch neu aufzubauen und gastronomisch neuartig zu positionieren. Ich kann den Dorfwirt zu 'meinem' Restaurant machen, mich ganz dem Kochen widmen und mit der Region eine kulinarische Symbiose eingehen. Zudem haben mich die kollegialen Mitarbeiter, das angenehme Arbeitsklima und die Herzlichkeit im Betrieb überzeugt", freut sich Hölzl.
Ein Glücksgriff
Für Nicole Auer, die Hoteldirektorin des Theater- und Feriendorfs, ist es ein "Glücksgriff", denn gerade in diesen turbulenten Zeiten einen herausragenden Koch im Oberen Waldviertel zu finden, sei wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen zu suchen. "Wir freuen uns sehr, zusammen mit Klaus Hölzl diesen gastronomischen Neustart durchführen und unseren Gästen eine solide, bodenständige Küche mit einer pfiffigen Note bieten zu können", so Auer.
Mit dem neuen Dorfwirt-Küchenchef füge sich ein weiterer unternehmerischer Baustein in das Theaterdorf-Projekt, denn Genuss in all seinen Facetten werde hier im kulturtouristischen Leitbetrieb des nördlichen Waldviertels großgeschrieben, wie Zeno Stanek, Initiator und Leiter der Festivals Litschau, erklärt: "Wir verfolgen die Vision einer genussreichen Symbiose von Bildung, Kunst und Kulinarik, denn im Moment des Genusses, wenn wir mit all unseren Sinnen wahrnehmen, sind einzigartige Kräfte am Werk, die eine Alltags-Verrückung ermöglichen. Dies trifft in besonderem Maße für den kulinarischen Genuss zu. Mit Klaus Hölzl konnten wir einen regional verwurzelten und zugleich kosmopolitisch denkenden Spitzenkoch gewinnen, der unsere Gäste, unsere Hotel- und Festival-Besucher mit seinen Kochkünsten verwöhnt und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Denn: Wir alle wollen emotional berührt, ab und an verzaubert werden."
Vita Klaus Hölzl
Klaus Hölzl, geboren in Waidhofen an der Thaya, war zuletzt in der "Auszeit" des Stadthotels in Waidhofen tätig. Der Lokalname geht auf sein erstes Restaurant in Gastern zurück, das er zusammen mit seiner Ehefrau Melanie 2016 eröffnete und mehr als drei Jahre lang betrieb. Er lebt im Waldviertel, ist verheiratet und Vater dreier Kinder.
Seit 2011 ist Hölzl ausgebildeter Gastronomiefachmann, dual Koch und Kellner. Gelernt hat er bei Haubenkoch Oswald Topf im Landgasthof "Zum Topf" in Kaltenbach bei Vitis. Es folgten berufliche Stationen in Salzburg: 2012 als Koch im "Gasthof Schloss Aigen" und 2015/16 als Commis de Cuisine (Jungkoch) im Ikarus/Hangar 7 bei Eckart Witzigmann. Dort lernte er die internationale Kochkunst bei zwölf verschiedenen Sterneköchen kennen. In den Jahren dazwischen war er Koch im Restaurant "Foggy Mix" in Waidhofen an der Thaya.
2018 bekam Hölzl seine erste Gault-Millau-Haube, im Jahr darauf gewann er beim Kochwettbewerb von Rolling Pin den dritten Platz der "Jungen Wilden" unter rund 2.500 Bewerbungen von U30-Gastronomen. Im kulinarischen Gepäck hatte er unter anderem seine Crème brûlée vom Ziegenkäse, die sich heute auf der Speisekarte des Dorfwirts findet. Im Herbst 2021 erhielt er eine weitere Haube.
Weiters war er bis Sommer 2022 rund drei Jahre lang Praxislehrer im Bereich Küche an der HLT Retz und ist auch Buchautor von kulturhistorisch-kulinarischen Werken. In "Die Genüsse des Waldviertels" von Hannes Etzlstorfer, Reinhard Linke und Christoph Mayer finden sich zahlreiche von ihm zusammengetragene Rezepte.
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