Lokale Wasserversorgung bedroht
Eine neue Richtlinie der EU könnte das Aus für Gemeindebrunnen bedeuten.
BEZIRK GMÜND. Im Großteil der Orte im Bezirk Gmünd stammt das Trinkwasser aus Brunnen und Wasserwerken der Gemeinden. Das könnte sich aber bald ändern. Denn eine neue Richtlinie der EU sieht strengere Kontrollen und Grenzwerte vor als bisher. EU-Parlamentarier Lukas Mandl schlägt Alarm: „Die neue Richtlinie würde für die Betreiber örtlicher Wasserwerke grob eine Verzehnfachung der Kosten bedeuten. Große Versorger können sich das leisten, aber für viele kleine Anlagen könnte das das Aus bedeuten.“
Was als Konsumentenschutz gedacht war, könnte also am Schluss teuer für die Konsumenten werden. Denn entweder müssen die erhöhten Kosten auf den Wasserpreis aufgeschlagen, oder das Wasser überhaupt von einem Drittanbieter zugekauft werden. Im Bezirk Gmünd reagieren die Verantwortlichen auf die EU-Pläne.
Da der Großteil des Schremser Wassers aus der städtischen Wasserversorgung kommt, wurde die neue EU-Richtlinie dort bereits besprochen. Stadtrat Michael Preissl: "Die Richtlinie bringt uns erheblich mehr Aufwand. Wir hatten nie Probleme mit dem städtischen Wasser, aber bei anderen Parametern wirkt sich das auf die Kontrollen aus." Doch nicht nur der Aufwand für die Gemeinde steigt, sondern auch für manche Betreiber: "Drei bis fünf Prozent mehr Gebühren könnten allein wegen den neuen Richtwerten anfallen". Preissl betont auch das Problem für die Bürger: "Dieser ganze Aufwand wirkt sich im Endeffekt auf den Wasserpreis aus. Wie hoch dieser sein wird ist jedoch noch nicht gewiss, das ist alles noch sehr vage."
In Gmünd steht man den neuen Richtlinien relativ gelassen gegenüber, wie Wassermeister Thomas Gallistl erklärt: "Unser Trinkwasser wird ständig überprüft und wir halten uns auch immer an die Richtlinien, die neu herauskommen. Die Wasserwerte sind in Gmünd immer schon weit unter den Grenzwerten, also machen die neuen Richtwerte mit Sicherheit keine weiteren Probleme."
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