Natur - Kunst - Spiritualität

Saisoneröffnung im Kunstmuseum Schrems

SCHREMS - Das Kunstmuseum Waldviertel in Schrems widmet das Jahr 2024 der Kunst im Kontext mit Natur und Spiritualität. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung am Samstag, den 6. April um 16.00 hielt der renommierte Mediziner, Theologe und Bestsellerautor Prof. DDr. Johannes Huber einen Vortrag zur „intellektuellen Redlichkeit von Spiritualität“.

Die Auftaktveranstaltung umfasste ein Feuerwerk an Informationen und Eindrücken. Der große Saal des Kunstmuseums war bis zum letzten Platz gefüllt mit über 200 Gästen. Nach der Begrüßung durch Prof. Heide Warlamis führte Kurator und künstlerischer Leiter Bernhard Antoni-Bubestinger in die Thematik und den Aufbau der Ausstellungen ein, wobei er betonte, dass es sich nicht um eine religionswissenschaftliche, sondern um eine Kunstausstellung handelt. Eingehend erläuterte er die besondere Arbeitsweise der südkoreanischen Künstlerin Sung Min Kim, die auf einer tiefen Verbindung von Natur, Kunst und Mensch aufbaut. „Oft wichtiger als das endgültige Werk ist sein Entstehungsprozess.“

Die Präsidentin des Bundesrates, Margit Göll, eröffnete anschließend die Ausstellungen in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und betonte mit Stolz: „Es ist etwas Besonderes eine so hochkarätige Kunst- und Kulturinstitution im Waldviertel zu beheimaten, die ebenso grenzüberschreitend und international tätig ist. Vor kurzem durfte ich eine Ausstellung von Heide Warlamis in Tschechien eröffnen und demnächst wird es eine Waldviertel-Ausstellung in der Säulenhalle des Parlaments sein.“
Mit Spannung erwartet wurde der Vortrag des renommierten Mediziners, Theologen und Bestsellerautors Prof. DDr. Johannes Huber „Zur intellektuellen Redlichkeit von Spiritualität“.
Mit einer begleitenden Power Point Präsentation führte Prof. Huber von der Entstehung des Gehirns bzw. der Erkenntnis vor rund 1,7 Mio. Jahren bis zum aktuellen Wissensstand über die Begriffe von Zeit und Raum und die letzten Erkenntnisse der Physik, wie die Nobelpreisträgerin Andrea Ghez beschreibt: „Die Arbeiten repräsentieren die Grenzen unseres physikalischen Verständnisses“ oder wie Nobelpreisträger Anton Zeilinger festhält: „Wichtiger als die Konzepte Raum und Zeit ist das Konzept der Information - unabhängig von Raum und Zeit. Für mich deutet das in die Richtung, dass Information fundamentaler ist als alle anderen Konzepte.“
“Und diese Information ist zeitunabhängig und kann auch nicht durch den Tod verlorengehen, da sie nicht materiell ist“, so Prof. Huber und weiter „In Stephen Hawkings letzter Theorie liegt auch eine tiefe Antwort auf die Frage nach dem, was nach dem Tod kommt. Wenn er recht hat, könnte auch das Leben danach nur dann existieren, wenn wir daran glauben, wenn wir eine Vorstellung davon entwickeln und ihr in unseren Gedanken und Beobachtungen des uns Umgebenden nachspüren.“

Musikalisch begleitet und umrahmt wurde die Veranstaltung von zwei jungen Musiker:innen aus dem Waldviertel, die an der Musikuniversität studieren: Pia Wanek am Kontrabass und Ingo Wanek am Violoncello spielten Werke von Joseph Haydn, Johann Sebastian Bach, Nikos Skalkottas und Dmitri Schostakovich.

Zu den Ausstellungen, kuratiert von B. Antoni-Bubestinger,
künstlerischer Leiter des Kunstmuseums:

„Natur und Spiritualität im Werk des Universalkünstlers Makis Warlamis“
23. März 2024 - 12. Jänner 2025
In beeindruckenden Rauminszenierungen werden ausgewählte Werke des 2016 verstorbenen Museumsgründers aus verschiedenen Zyklen und Schaffensperioden miteinander in Beziehung gesetzt. Die Intention des Künstlers und die inhaltliche Ausrichtung seiner Werke zu den Themenkreisen Natur und Spiritualität zieht sich dabei wie ein roter Faden durch das Konzept der Schau, in der auch Originale präsentiert werden, die in Österreich noch nie gezeigt wurden. Für Warlamis bestand zwischen Natur, Kunst und Spiritualität eine enge Verwandtschaft. Die Natur hatte für den Künstler eine kosmische Dimension. Die Spiritualität, gespeist aus mehreren Kulturen, verstand er überkonfessionell und transreligiös. Die Kunst sah er dabei als Mittlerin zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Kulturen, Menschen und Religionen, zwischen Verstand und Emotion.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog

Sung Min Kim - „Klang der großen Stille“
23. März - 8. September 2024
In ihren faszinierenden Werken verbindet die südkoreanische Künstlerin Sung Min Kim traditionelle koreanische, chinesische und indische Malerei mit der europäischen Moderne.
„In der fernöstlichen Malerei“, erzählt die Künstlerin, „ist die Verschmelzung das oberste Ziel. Es geht darum, eins zu werden mit der Natur.“ Dies gilt sowohl als höchster Geisteszustand, als auch als Ziel der Malerei.
„Es ist der Bild-Raum, der uns auf eine liebevolle Weise umfängt, es ist der Zeit-Raum, in dem das Leben vibriert. Das ist wohl auch mit „Klang der großen Stille“ gemeint“, so B. Antoni-Bubestinger
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog

Über das Kunstmuseum
Das Kunstmuseum Waldviertel zählt zu den außergewöhnlichsten Museen Österreichs. Gegründet von den beiden Künstlern Heide und Makis Warlamis bildet bereits das Museumsareal mit dem großzügigen Ausstellungsbereich, dem faszinierenden Skulpturenpark und dem einzigartigen Museums Shop ein inspirierendes Gesamtkunstwerk, das Architektur, Natur, Kunst, Poesie und Design zu einer spürbaren Harmonie vereint.
Das ambitionierte Programm des Museums reicht von interessanten Ausstellungen zu aktuellen Themen, Erlebnisführungen, Vorträgen und Veranstaltungen bis zu professionellen Kreativkursen für alle Altersgruppen. Internationale Aktivitäten bestimmen das besondere Flair des Hauses.
Im großen IDEA Museums-Shop fließen viele künstlerische Ideen in die große Produktwelt ein, die einen Bogen spannt von Wohnaccessoires und Schmuck bis zu Möbel, Teppichen, Kunstobjekten und Gemälden (ideashop.at)