Handys in Schule
So sehen Gmünder Volksschulen und Eltern ein Handyverbot

- Viele Kinder bekommen schon in der Volksschule ihr erstes eigenes Handy.
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Erneut ist eine Diskussion um ein generelles Handyverbot an Volksschulen entbrannt. Wir haben uns im Bezirk Gmünd umgehört, wie die Meinung dazu ist.
BEZIRK. Aktuell herrscht in Niederösterreich wieder eine Diskussion um ein generelles Handyverbot in Volksschulen. Bisher ist es so, dass Schulen selbst regeln können, wie mit der Nutzung von Handys umgegangen wird. Wie handhaben es Volksschulen im Bezirk Gmünd?

- An vielen Schulen müssen Kinder ihre Handys während des Unterrichts abgedreht in der Tasche haben.
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In der VS Heidenreichstein beispielsweise sind Handys - und auch andere digitale Geräte wie Smartwatches - nicht erlaubt. "Kinder, welche eines mithaben, müssen es während des Unterrichtes und während der Nachmittagsbetreuung abgedreht in der Schultasche haben", erklärt Schulleiterin Monika Böhm. Ein generelles Handyverbot im Primarbereich sieht sie als sicher sinnvoll. "Es ist uns auch ein großes Anliegen, mit unter anderem Workshops die Kinder 'digital fit' zu machen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den digitalen Endgeräten sollte schon früh gelernt werden", so Böhm.
Größeres Thema in Mittelschule
Im Volksschulverband St. Martin/Bad Großpertholz gibt es bisher keine spezielle Regelung, da dies bislang nicht notwendig war. "Kinder der 4. Klasse Volksschule besitzen bereits eigene Handys, bringen diese jedoch nicht mit in den Unterricht bzw. nutzen sie nur, um ihre Eltern über wichtige Angelegenheiten zu informieren", erläutert Schulleiter Patrik Breiteneder.

- Sollen Handys aus Klassenzimmern verbannt werden? Darüber wird diskutiert.
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Falls es erforderlich wird, unterstütze er aber ein Verbot, wo Handys in der Früh abgegeben und nach dem Unterricht wieder ausgeteilt werden. "Meiner Meinung nach verringert die bloße Anwesenheit eines Handys in der Schultasche oder Hosentasche eines Kindes die Aufmerksamkeit für schulische Aufgaben. Eine ähnliche Regelung haben wir bei uns in der Mittelschule Bad Großpertholz schon seit einigen Jahren. Dort ist das Handy ein viel größeres Thema", so Breiteneder.
Das sagen Eltern
Michael, Vater eines Viertklässlers, erzählt: "Mein Sohn hat schon ein Handy und nimmt es auch mit zur Schule, muss es aber während des Unterrichts abgedreht in der Schultasche lassen. Wir haben es ihm hauptsächlich deshalb gekauft, damit er uns zum Beispiel bei einem Notfall auf dem Nachhauseweg erreichen kann. Natürlich achten wir darauf, dass er damit verantwortungsvoll umgeht." Seiner Meinung nach sollte weiterhin jede Schule selbst regeln können, ob es ein Handyverbot gibt oder nicht.
Carina, Mutter einer Zweitklässlerin, meint: "Meine Tochter hat schon gesagt, sie hätte gerne ein eigenes Smartphone. Ich finde, in dem Alter muss das noch nicht sein." Sie sieht vor allem die Eltern in der Verantwortung: "Kinder sollten erst Handys haben, wenn sie den richtigen und sicheren Umgang damit gelernt haben." Ein generelles Handyverbot sieht sie in Volksschulen als nicht notwendig.
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