Sonne schien nur 106 Stunden
Wen heuer eine Winterdepression ereilt hat, darf sich nicht wundern. Es gab viel weniger Sonne als sonst.
BEZIRK/WALDVIERTEL. Die gute Nachricht: der Frühling ist in greifbarer Nähe. Die schlechte Nachricht: der Winter war so sonnenarm wie schon lange nicht. Im Bezirk gmünd kam dabei Weitra besser weg, immerhin wurden im südlichen Bezirk an der ZAMG-Wetterstation 119 Sonnenstunden gezählt, was einem minus im 30-Jahresschnitt von 14 Prozent entspricht. In Litschau gibt es ebenfalls eine Wetterstation. Dort sieht es im wahrsten Sinne düsterer aus, nur 106 Stunden ließ sich die Sonne diesen vergangenen Winter bisher blicken (waldviertelweit ein Spitzenwert, nur von Bärnkopf mit 105 stunden unterboten). Die Bevölkerung dieses Teiles des Bezirkes Gmünd hatte somit um 35 Prozent weniger vom Himmelskörper als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Dazu Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik: "In Litschau, wo es die längste Sonnenscheinmessreihe des Waldviertels gibt, war der Winter 2012/2013 der dritt sonnenärmste seit 1973/1974."
Insgesamt schneidet der Bezirk Gmünd so schlecht nicht ab, wesentlich mehr in einer Nebel- und Hochnebelsuppe versunken war beispielsweise die Gemeinde Allentsteig, dort ließ sich das Zentralgestirn überhaupt um 45 Prozent weniger oft blicken, als normalerweise. Ähnlich sieht es in Zwettl aus, hier war ein minus von 44 Prozent an Sonnenschein zu verzeichnen.
Horn brachte es immerhin auf sonnige 127 Stunden und Raabs gar auf 134 Stunden. Die Höhe der Lage dürfte also nicht in direktem Zusammenhang mit den Sonnenstunden stehen.
Wenn schon keine Sonne, dann auch keine extremen Minustemperaturen. Hier liegt der gesamte Bezirk Gmünd sogar bis zu 0,5 Grad über dem 30-Jahres-Mittel. am kältesten im Waldviertel war es übrigens in Litschau mit minus 17,2 Grad Celsius am 26. Jänner, gefolgt von Zwettl mit 16,4 einen Tag später. Sogar das als eher mild bekannte Horn schaffte eine Wert unter minus zehn, nämlich 13,3 ebenfalls am 27. Jänner. Auch eine Warmfront gab es diesen Winter, die höchste Temperatur im Waldviertel konnte dabei Bärnkopf mit 14,7 Grad für sich verbuchen.
Alexander Orlik entdeckte auch noch einen anderen Rekord im Waldviertel: "In Weitra wurde im Jänner einer neuer Jänner-Niederschlagsrekord mit 119 mm gemessen. Das ist um 3,5 mal mehr Niederschlag als das Mittel 1981-2010" und abschließend: "Im Flächenmittel gab es im Waldviertel um 70 Prozent mehr Niederschlag als das Mittel 1981-2010. Die größte Niederschlagssumme fiel von 1. Dezember 2012 bis zum 28. 2. 2013 mit 342 mm (=Liter/m²) in Bärnkopf."
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