TTIP ist gemeinsamer Feind der Bauern

Bauernbund-Spitzenkandidat Markus Wandl: "Bei TTIP mitreden, um Produkte zu schützen."
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BEZIRK (eju). "Gegen TTIP bin ich auf jeden Fall, wir können mit amerikanischen Bauern nie mithalten. Das Abkommen bringt nur den Konzernen etwas, die mit unseren Produkten handeln. Der Bauernbund hält sich hier alle Türen offen", kritisiert Maria Ledermüller, Spitzenkandidatin der SPÖ-Bauern das heiß diskutierte Freihandelsabkommen.

TTIP-Verhandeln notwendig

Bauernbund-Spitzenkandidat Markus Wandl widerspricht dieser Sichtweise etwas, denn: "Wenn das Freihandelsabkommen verhandelt wird und die Bauernvertreter sagen, "wir wollen damit nichts zu tun haben", dann verhandelt jemand anders für uns. Wir müssen an den Verhandlungen teilnehmen, um unsere Produkte, den Waldviertler Mohn, die Wachhauer Marille, den Waldviertler Karpfen, zu schützen. Wir als Landwirte brauchen TTIP absolut nicht."
Auch die Unabhängigen Bauern wolle kein TTIP. Spitzenkandidat Gerhard Fuger: "Mit TTIP kommen wir Bauern unter die Räder. Die abnehmenden Firmen sind riesengroße Konzerne und wir sind den großen Konzernen ausgeliefert. Wir haben im Vergleich zu Amerika einen zu hohen Lebensmittelstandard und damit -preis." Mittels TTIP drücke man somit Preis und Standard.

Schöne Landschaft vermarkten

Mit Grundstückszusammenlegungen hat Ledermüller auch wenig Freude, denn: "Mich stört es sehr, aber man ist dagegen machtlos und kann sich nicht wehren. Ich bin deswegen dagegen, weil wir diese gewachsene Streifen-Landschaft nie wieder bekommen. Wir müssten sie ganz anders vermarkten. Ich sehe aber ein, dass man es bei intensiver Bewirtschaftung mit so kleinen Flächen schwer hat. Diese müssten stärker gefördert werden."
Die Unabhängigen Bauern sehen die Zusammenlegungen auch von beiden Seiten: "Einerseits ist es praktisch, weil man teilweise auch weite Anfahrtswege erspart und es eine maschinelle Erleichterung bringt. Kommassierung hat dann einen Sinn, wenn alle profitieren. Aber Landschaftselemente sollen erhalten bleiben oder wieder geschaffen werden."

Landwirte wollen produzieren

Markus Wandl dazu: "Das ist ein zweischneidiges Schwert. Grundsätzlich wird die Landwirtschaft momentan dazu getrieben, große Flächen billig zu bewirtschaften, weil das Produkt wenig kostet. Die große Masse der Konsumenten ist nicht willig, mehr für Lebensmittel zu bezahlen. Im gewissen Sinne ist es nötig, das zu tun. Es wird ja auch ökologisch begleitet und es müssen wieder Landschaftselemente hergestellt werden. In vielen Bereichen im Bezirk ist eine Zusammenlegung auf Grund der Landschaft gar nicht möglich." Grundsätzlich sei es wichtig, eine produzierende Landwirtschaft zu haben, der Bauer als reiner Landschaftspfleger fühle sich nicht wohl, so Wandl abschließend.

Zur Sache:

Bei der Bauernkammer- und Landwirtschaftskammerwahl wählen Landwirte und Grundbesitzer ihr "Parlament".
Im Bezirk Gmünd gibt es 38 Sitze zu besetzen, 35 davon hält der Bauernbund (ÖVP), drei Sitze halten die SPÖ-Bauern. Dieses mal tritt der Unabhängiger Bauernverband in Union mit der Freiheitlichen Bauernschaft im Bezirk Gmünd auch an.
Wahlberechtigt ist jeder, der über ein Hektar Grund besitzt (10.000 m2). Außerdem Obleute von Agrargenossenschaften, Bürgermeister für Gemeindegründe, Pfarrer für Kirchengründe.
Spitzenkandidaten:
Bauernbund: Markus Wandl (bereits Obmann seit 2000),
SPÖ-Bauern: Maria Ledermüller,
Freiheitliche Bauernschaft: Gerhard Fuger (Unabhängiger Bauernverband).

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