Die EU & DU
Union fördert glückliche Hühner im Bezirk Gmünd

- <f>Durch diesen Bereich</f> im Legehennenstall von Lukas Stiedl gelangen die Hühner von ihren Nestern im Inneren ins Freie.
- hochgeladen von Bettina Talkner
Die EU & DU: Hahnenaufzucht- und Legehennenstall haben sich Investitionsförderung gesichert.
GMÜND. Der junge Landwirt Lukas Stiedl steht vor dem Reich seiner 6.000 Hennen – bevor er die Tür zu deren Stallung öffnet, klopft er allerdings erst einmal an. "Damit sie wissen, dass ich komme und sich nicht erschrecken", erklärt er den Bezirksblättern.
Was wir in Stiedls Bio-Legehennenstall, der vor ziemlich genau zwei Jahren am Ortsanfang von Großschönau errichtet wurde, suchen? Im Rahmen unserer Serie "Die EU & DU" wenden wir uns von Vorurteilen und dem klassischen Gemeckere über die Europäische Union ab und finden heraus, wo die EU im Bezirk investiert und dadurch einen positiven Effekt erzielt hat. Die Bereiche Tourismus, Arbeit, Wirtschaft und Bildung haben wir bereits unter die Lupe genommen – in dieser Ausgabe der Bezirksblätter widmen wir uns der Landwirtschaft.
Was uns zurück zu den Legehennen von Lukas Stiedl bringt. Denn den Neubau seiner hochmodernen Stallung, in der er Getreide per Handy zur Beschäftigung der Hühner von der Decke rieseln lassen kann, hat die EU mit einer Investitionsförderung unterstützt. Eine Investition in glückliche Hühner, die nun pro Woche 36.000 Bio-Freiland-Eier legen.#+Auf einen Quadratmeter Stallgrundfläche kommen dabei nur sieben Tiere, während es bei einem konventionellen Betrieb 25 sind. Außerdem dürfen sie auf sechs Hektar Wiese scharren und picken.
"Bruder Hahn"
Für den "Geschlechterausgleich" im Bezirk Gmünd sorgt Stefan Kolm. In seinem Stall in Kottinghörmanns, dessen Bau vor drei Jahren ebenfalls von der EU gefördert wurde, tummeln sich 4.800 junge Hähne pro Einheit. "Die Küken schlüpfen in der Früh und ich bekomme sie zu Mittag. Dann sind sie bei mir im warmen aufgeheizten Stall, wo sie es sich gleich gut gehen lassen können", erzählt Kolm. Bis sie geschlachtet, verarbeitet und den Konsumenten in Wurst oder im Ganzen in Supermärkten angeboten werden, dauert es rund neun Wochen. Der Bio-Hahnenaufzuchtstall in Kottinghörmanns war vor drei Jahren der erste seiner Art in ganz Österreich. Zuvor wurden die männlichen Küken in der Regel direkt nach dem Schlüpfen getötet, was im biologischen Bereich mittlerweile verboten ist.
Wichtige Stütze
"Investitionsförderungen sind ganz wichtige Maßnahmen für die Landwirtschaft, um auch wirklich für die Zukunft gerüstet zu sein", meint Markus Wandl, Obmann der Gmünder Landwirtschaftskammer. Auch der Waldviertler Europapolitiker Eduard Köck beurteilt die Wirkung der Union auf die Landwirtschaft durchaus positiv. "Unsere Handelsbilanz hat sich extrem verbessert. Wir exportieren deutlich mehr als wir importieren, weil österreichische Produkte einen sehr hohen Standard erfüllen", so Köck. Wäre Österreich hingegen nicht in der Union, hätten es die Landwirte schwerer, ihre Produkte in Europa zu vermarkten. "Als kleines Land am Weltmarkt zu bestehen, wäre deutlich schwieriger", so Köck.
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