Wenn Fett brennt, Deckel drauf!
Bei den meisten Küchenbränden könnte eine Löschdecke eine Katastrophe verhindern. Die Bezirksblätter und die NV verlosen 150 Decken.
BEZIRK (eju). Eigentlich wollte man nur Fischstäbchen frittieren – dann kam dieser Anruf. Und plötzlich steht ein Topf heißes Fett in Flammen. Die meisten Küchenbrände beginnen so oder ähnlich und oft führen sie zu schwersten Schäden oder gar zu einem Vollbrand des Hauses. Die Bezirksblätter sprachen mit Bezirksfeuerwehrkommandant Erich Dangl, was die größten Gefahren im Haushalt sind und wie man richtig reagiert.
Kein Wasser zum Löschen!
"Heißes Fett unbeaufsichtigt am Herd ist die häufigste Ursache für einen Küchenbrand", weiß der Löschexperte. Und damit sind wir auch schon beim absoluten No-Go in diesem Zusammenhang. "Hat Fett in der Pfanne Feuer gefangen, darf man auf gar keinen Fall versuchen, die Flammen mit Wasser zu löschen", warnt Dangl, denn: "Das Wasser und das Fett gehen dabei eine explosive Mischung ein. Das dehnt sich um das Tausendfache aus, eine Flammenwolke steigt auf und der Dunstabzug fängt vermutlich auch Feuer."
Besser wäre, so Dangl, ein Fettbrand-Löscher. Diesen hat aber vermutlich Otto-Normalverbraucher nicht im Haus. Am besten hilft, die Pfanne mit einem simplen Deckel abzudecken. Wenn dem Feuer der Sauerstoff, den es zum Brennen braucht, entzogen wird, erlischt es. Mit einer sogenannten Löschdecke kann ein Pfannenbrand ebenfalls gelöscht werden. Eine Löschdecke besteht aus einem flammenhemmend behandelten Glasfasergewebe. Früher war auch Asbest enthalten, der wurde allerdings längst verboten. Eine Löschdecke im Haus zu haben, schade nie, wie Dangl meint. Er weist allerdings auf einen wichtigen Umstand hin: "Wenn man eine kauft, dann soll man das bei einem Feuerwehrausstatter tun.
Diese Decken sind zwar etwas teurer (Kostenpunkt: ca. 30 - 50 Euro), aber dafür qualitativ hochwertig. Bei Billigprodukten kann es passieren, dass die Flammen durchschlagen." Eine Löschdecke sei allerdings kein Allheilmittel, wie Dangl betont. Sie könne nur eingesetzt werden um einen Entstehungsbrand abzudämpfen oder Flammen an brennender Kleidung zu ersticken. Wenn es bereits richtig brennt, ist eine Löschdecke kein Mittel der Wahl mehr.
Küche als Brandausgangsort
Wenn es in einem Haus zu brennen beginnt, dann fast immer in der Küche: entweder wegen des bereits erwähnten erhitzten Fettes oder aber auch, weil ein Herd aufgedreht wurde, auf dem versehentlich beispielsweise eine Zeitung oder ein Tuch lag. Das komme besonders bei älteren Personen ab und zu vor. Elektrische Kurzschlüsse seien nur ganz selten Brandauslöser, weiß Dangl. Dafür habe die Feuerwehr um die Advent- und Weihnachtszeit ebenfalls Hochkonjunktur: Adventkranz, Christbaum oder vergessene Teelichter haben bereits für so manchen Feuerwehreinsatz gesorgt.
In Summe gesehen rät der Anti-Brand-Experte: "Fett nie unbeaufsichtigt am Ofen lassen, keine offene Flamme unbeaufsichtigt lassen und Feuerzeug sowie Streichhölzer außer Reichweite von kleinen Kindern aufbewahren."
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