Wenns finster wird, kommt gern der Dieb
Im Herbst und Winter ist für Einbrecher Hochkonjunktur. Täter kommen früh abends oder am Morgen und verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind.
BEZIRK (eju). Wenn's zeitig dunkel wird, fallen ungebetene Gäste nicht so auf. Jetzt schlägt wieder die Stunde der Kriminaltouristen, die teilweise von sehr weit herkommen, um ungeschützte Häuser und Wohnungen zu plündern. Die Bezirksblätter Gmünd sprachen mit Bezirkspolizei-Kommandant Wilfried Brocks zum Thema.
Herbstzeit – Diebeszeit
"Alle Jahre wieder, sobald es zeitiger dunkel wird und die Menschen noch nicht von der Arbeit daheim sind, steigt die Zahl der Einbrüche", erklärt Brocks und relativiert zugleich: "Der Bezirk Gmünd an sich ist kein großes Ziel solcher meist organisierter Einbruchsdelikte. In den vergangenen Jahren hatten wir damit keine großen Probleme, das kann sich aber schlagartig ändern."
Verstärkte Polizeistreifen
Um den Diebesbanden das Leben so schwer wie möglich zu machen, gebe es von Seiten der Polizei verschiedenste Schwerpunkt-Aktionen. "Ab Dämmerungsbeginn sind wir verstärkt mit einer Vielzahl an Streifen punktuell an Kreisverkehren und Hauptverkehrsrouten unterwegs und suchen uns Fahrzeuge heraus, die wir kontrollieren. Einerseits um zu verhindern, dass etwas passiert und andererseits wenn es passiert ist, um die Täter so schnell wie möglich heraus zu filtern." Ausländische wie einheimische PKW werden dabei überprüft, man wisse ja, dass auch manche Inländer nicht immer Gutes im Sinn hätten.
"Außerdem werden Polizisten bei Häusern, wo ihnen ein Sicherheitsmangel auffällt, einen Folder im Postkasterl hinterlegen, der wertvolle Sicherheitstipps enthält", berichtet Brocks von diesem Novum. Ganz wichtig ist dem obersten Ordnungshüter der Aufruf an die Bevölkerung, Vorkommnisse, die ungewöhnlich sind, ohne Zögern der Polizei zu melden.
Bei Verdacht: 133 Polizei rufen
"Wir kommen, wir kontrollieren das, wir machen das gerne. Lieber zehn Mal angerufen und Fehl-alarm, als etwas übersehen", so Brocks. Die Zusammenarbeit von Bevölkerung und Polizei helfe mit, das Phänomen der Dämmerungseinbrüche hier in der Region niedrig zu halten. Wichtig sei, dass Häuser, deren Besitzer nicht anwesend sind, dennoch den Eindruck des Bewohnt-Seins erwecken. Mit einer Zeitschaltuhr, die Lichter ein- und ausschaltet, lässt sich das beispielsweise gut simulieren. Alarmanlagen und Hunde sind zu empfehlen, im Optimalfall beides, weiß Brocks. Zu guter Letzt bietet die Polizei auch noch einen besonderen Service an:
"Wir haben zwei eigens geschulte Beamte, die Hausbesuche machen, um Haus- und Wohnungsbesitzer zu beraten, wie man sein Hab und Gut optimal schützen kann."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.