Peter Weißenböck bleibt WK-Obmann

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Die Wahl des Bezirks-Wirtschaftskammer-Obmannes brachte keine Überraschung, Pilz & Kainz scheiden aus
WK-Obmann Ing. Peter Weißenböck wurde bei der vergangene Woche abgehaltenen konstituierenden Sitzung des WK-Bezirksstellenausschusses einstimmig wiedergewählt.
GMÜND/BEZIRK. Wenig überraschend wurde Ing. Peter Weißenböck einstimmig in seiner Funktion als Obmann der Bezirksstelle der Wirtschaftskammer NÖ wiedergewählt.
WK-Präsidentin Sonja Zwazl wohnte der Sitzung bei, gratulierte dem neugewählten Obmann und beschwor die hervorragende bisherige Zusammenarbeit: „Es ist keine Selbstverständlichkeit, neben dem eigenen Unternehmen auch noch Arbeit für die Wirtschaftskammerorganisation zu erledigen.“
„Nicht blenden – hackeln!“
Sie erinnerte an die erfolgreich geschlagene Kammerwahl im Frühling: „Das kommt nicht von ungefähr. Man kann nicht zwei Monate vor der Wahl zu laufen beginnen, das funktioniert nicht. In der Wirtschaft kann man nicht blenden, da muss man die gesamte Zeit hackeln!“ Der Bezirk Gmünd sei, so Zwazl, für die kommende Periode gut aufgestellt.
Der wiedergewählte Obmann Peter Weißenböck ergänzte: „Ich bin kein Einzelkämpfer, wir haben ein bewährtes Team im Bezirk Gmünd.“
Dieses sei beinahe gleich geblieben, einzig für den scheidenden KR Johannes Pilz sei Thomas Eigenschink nachgerückt, die bisherige „Frau in der Wirtschaft“, Elisabeth Kainz, sei durch Doris Schreiber ersetzt worden. Die beiden Ausgeschiedenen hätten aus Altersgründen ihre Funktion zurückgelegt. Generell freue er sich über das Engagement junger Unternehmer, wie etwa Jochen Flicker, Fliesenleger & Hafnermeister in Nagelberg.
Er erhoffe sich neue Impulse auf Landesebene zu den Bezirksdauerbrennern: „Die Infrastruktur ist ein solcher Dauerbrenner. Wir brauchen eine gut ausgebaute Infrastruktur auf der Straße, der Schiene und im Bereich Telematik. Es ist nicht mehr so entscheidend, wo der Arbeitsplatz ist, wenn es die entscheidenden Anbindungen gibt.“
Die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sei ein weiteres umfangreiches Thema. Der Stellenwert der Lehre gehöre erhöht: „Wir müssen versuchen, in die Köpfe der Eltern hinein zu bringen, dass ein Facharbeiter wesentlich besser gestellt ist als so mancher Schulabgänger.“
Aufwertung der Lehre
Zwazl und Weißenböck erinnerten, dass Lehrlingen in weiterer Folge durchaus die Universitäten offen stünden.
„Ich komme bei Betriebsbesuchen oft in Firmen, wo ehemalige Lehrlinge in der Führungsetage sitzen. Wenn man ein Kind in die Handelsakademie steckt, das keine Freude daran hat, ist das der falsche Weg“, so Zwazl.
„Wir wollen die Potentialanalyse in der dritten Unterstufe verpflichtend haben, um den jungen Menschen aufzuzeigen, wo ihr Potential liegt“, forderte Zwazl und erinnerte daran, dass gerade im Bezirk Gmünd durch seine Industrie viele technisch begabte und entsprechend ausgebildete Menschen gebraucht würden. „Wir müssen uns von der Vorstellung „goldene Hände, aber kein Hirn“ trennen, denn ohne Hirn kann man zum Beispiel keine Mechatronikerlehre absolvieren. Außerdem sind die Chancen eines Facharbeiters am Arbeitsmarkt wesentlich höher als die eines Handelsakademieabgängers.“
Zwazl ist gegen überbetriebliche Lehrwerkstätten
Einer Forderung nach einer HTL im Waldviertel, die ja seitens der Politik immer wieder laut wurde, kann sich die WK durchaus anschließen, über die notwendige Größe müsse man eben noch Gespräche führen. Einen Seitenhieb in Richtung der Sozialpartner AK & AMS konnte sich Zwazl zum Thema überbetriebliche Lehrwerkstätten – eine Einrichtung, welche speziell von dieser Seite forciert wird – nicht verkneifen: „Ich bin gegen die überbetrieblichen Lehrwerkstätten, dort werden 5 - 6 Berufe ausgebildet. Mir ist das zu oberflächlich. Das macht bestimmt keine Freude, wenn man in diesem Aquarium ist!“ In diesem Zusammenhang durfte ein wenig Politik nicht fehlen: „Ich kann 30 Mio. € für überbetriebliche Lehrwerkstätten ausgeben oder 1,4 Mio. € für die verpflichtende Potentialanalyse für alle Kinder in der 3. Unterstufe.“ Peter Weißenböck thematisierte abschließend noch die im kommenden Jahr ins Haus stehende Liberalisierung des Arbeitsmarktes, bezogen auf ausländische Firmen und Arbeitskräfte. Hier herrsche noch große Verunsicherung bei vielen Unternehmern. Klar sei aber, so Zwazl und Weißenböck unisono, dass man hier in der Grenzregion sehr von der Grenzöffnung profitiert habe und das auch weiterhin tun werde, wenn man den Vorsprung in den Bereichen Technik, Design und Wissen nicht aufgebe.
Eva Jungmann
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