Besuch in Gmünd
Sven Hergovich: "Viele Regionen wurden vernachlässigt"

Der designierte SPÖ NÖ-Landesparteivorsitzende Sven Hergovich (li.) und Bezirksvorsitzender Michael Bierbach. | Foto: Pilz
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Der designierte SPÖ NÖ-Landesparteivorsitzende Sven Hergovich sprach bei seinem Besuch in Gmünd über seine wichtigsten Themen und wo er Handlungsbedarf in der Region sieht.

GMÜND. Landesrat Sven Hergovich ist derzeit auf Kennenlern-Tour durch die Bezirke. "Es war mir einfach wichtig, dass ich alle 30.000 Mitglieder der SPÖ NÖ dazu einlade, dass sie mich persönlich kennenlernen können", erklärte er bei seinem Besuch in Gmünd am Freitag.

Einer seiner Schwerpunkte ist die Stärkung von strukturschwachen Regionen punkto Infrastruktur: "Wir haben sehr viele Regionen in Niederösterreich, die in der Vergangenheit vernachlässigt wurden. Es wurde immer nur vorrangig in die Ballungszentren investiert, was dazu geführt hat, dass wir große Abwanderungsregionen haben und das Waldviertel ist eine davon. Das wollen wir ändern." Man müsse gezielt in diese vernachlässigten Regionen mehr Geld investieren. "Das war auch eine unserer fünf unumstößlichen Bedingungen in der Koalitionsverhandlung", erläutert Hergovich, "als Sozialdemokratie stehen wir dafür, dass das ganze Land lebenswert sein muss und wir überall ein gutes Dienstleistungsangebot und Arbeitsplätze haben." In vielen Gemeinden gibt es keinen Bankomaten mehr, Post- und Polizeidienststellen werden geschlossen. Dadurch, dass das Land mit der Hypo NÖ über eine Landesbank verfügt, könnte beispielsweise dafür gesorgt werden, dass es in jeder Gemeinde einen Bankomaten gibt.

In seiner ehemaligen Funktion als AMS NÖ-Chef hat sich Sven Hergovich auch dafür eingesetzt, dass das europaweit erste Klimaschutz-Ausbildungszentrum im Waldviertel, konkret in Sigmundsherberg im Bezirk Horn, gebaut wird. Dafür sei er insbesondere von Wiener Journalisten kritisiert worden, wie er erzählt. Das Ausbildungszentrum befindet sich gerade in Bau, 6.4 Millionen Euro werden investiert. "Es war meine Entscheidung als AMS-Geschäftsführer und zu dieser Entscheidung stehe ich nach wie vor, trotz der Kritik, die mir dafür entgegengebracht wurde", betont der 34-Jährige.

Ärzte, öffentlicher Verkehr, Pflege

Großen Handlungsbedarf sieht er im Waldviertel ausserdem bei der ärztlichen Versorgung, insbesondere fehlen Zahnärzte. Wichtig ist ihm auch der Ausbau des öffentlichen Verkehrs. "Wien zum Beispiel investiert im Jahr eine Milliarde Euro in den öffentlichen Verkehr, das Land NÖ - das flächenmäßig größte Bundesland - nur 250 Millionen, obwohl Niederösterreich eine bessere budgetäre Situation als Wien hat wie durch die Steuereinnahmen, denn wir haben die höchsten Einkommen. Dennoch geben wir viel weniger Geld aus, um den öffentlichen Verkehr in Schuss zu halten", meint Hergovich. SPÖ-Bezirksvorsitzender Michael Bierbach ergänzt: "Wir brauchen im Waldviertel keine Autobahn, sondern sichere, ausgebaute Straßen. Dann siedeln sich auch Firmen an, es kommt mehr Geld in die Gemeindekassen und es entstehen Arbeitsplätze. Da wir viele Pendler haben, ist auch der Ausbau der Franz-Josefs-Bahn notwendig."

In punkto Pflege sei es wichtig, dass es ein hochwertiges Pflegeangebot gibt. Die SPÖ NÖ fordert auch ein Anstellungsmodell für pflegende Angehörige. Diese sollen bis zu 1.700 Euro Lohn bekommen sowie sozialversicherungsrechtlich abgesichert sein. Der kürzlich beschlossene sogenannte "Pflegescheck" der neuen schwarz-blauen Landesregierung, wonach Pflegebedürftige ab der Pflegestufe 3, die zuhause betreut werden, künftig zusätzlich zum Pflegegeld eine Unterstützung von 1.000 Euro pro Jahr erhalten sollen, ist für Hergovich "bestenfalls ein erster Schritt".

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