Und laungsam wochs ma zaum
Gemeindezusammenlegungen ja oder nein. Die Bezirksblätter fragten zwei potentielle Kandiaten: Gmünd & Dietmanns.
GMÜND/DIETMANNS/BEZIRK. Die Bezirksblätter Gmünd baten die Bürgermeister zweier Gemeinden, die sich für eine Fusion geradezu anbieten, zum Doppelinterview: Andreas Beer (Gmünd) und Johann Weissenbök (Groß Dietmanns).
Auf die Frage, ob man sich vorstellen könne, wie in der Steiermark zu einem Wahlboykott aufzurufen um gegen eine verordnete Zusammenlegung zu protestieren, antworten beide einstimmig "nein". Erstens habe es in NÖ bereits zwei Mal Gemeindezusammenlegungen gegeben und zweitens seien Wahlen ein wichtiges demokratisches Instrument. Menschen sollten zu Wahlen gehen, nicht diesen fern bleiben.
Wir bleiben Single!
Das nächste "njet" folgte auf die Frage, ob man sich vorstellen könne, zu einer Großgemeinde zusammenzugehen. Bgm. Johann Weissenbök: "Ich sehe keine Veranlassung. Wir haben eine schlanke Verwaltung, eine optimale Größe und als eine von wenigen Gemeinden einen Bevölkerungszuwachs."
Der Bevölkerungszuwachs von Groß Dietmanns geht allerdings zu einem großen Teil zu Lasten von Gmünd, wie Bgm. Andreas Beer bestätigt: "Der Baugrund ist in den Umlandgemeinden natürlich billiger. Die Menschen ziehen in den Speckgürtel rund um Gmünd." Bis auf Ehrendorf, das unmittelbar angrenzt, hätte ein Zusammenschluss wenig Sinn, so Beer.
Kooperationen ausbauen
Kooperationen gebe es ja bereits in einigen Bereichen, besonders in der Kleinregion, an einem weiteren Kooperations-Ausbau werde gearbeitet. Man nutze auch die Möglichkeit gemeinsamer Bestellungen von Artikeln, weil man bessere Preise erzielen könne. Man denke auch über eine gemeinsame Nutzung verschiedener Maschinen nach und teile sich Kindergartenhelferinnen stundenweise auf.
In Gmünd gibt es derzeit 29 Gemeinderäte, in Großdietmanns gibt es 21.
Wenig Einsparungspotential
Ein Einsparungspotential bei einer potentiellen Zusammenlegung orten beide Bürgermeister kaum. Man habe das oft diskutiert. Zusammenschlüsse brächten kleineren Gemeinden eher etwas, so Bgm. Beer, größere, wie etwa Gmünd, würden erst profitieren, wenn die Bevölkerungszahl dadurch deutlich anstiege.
Dagegen spreche, dass die Bevölkerung es in vielen Fällen nicht goutieren würde. Außerdem könnte man nur einsparen, wenn man ein Verwaltungsgebäude zusperren würde, das würde es aber auch notwendig machen, andernorts aufzustocken.
Auf andere Kandidaten im Bezirk, die fusionieren könnten, wollten sich beide Ortschefs nicht festlegen.
--------------------------------------------------------------------------------
Wer könnte mit wem fusionieren?
Welche Möglichkeiten für Großgemeinden gäbe es:
• Litschau mit Reingers und Haugschlag
• Heidenreichstein mit Eggern, Eisgarn und Amaliendorf
• Schrems mit Brand-Nagelberg, Kirchberg und Hirschbach
• Gmünd mit Hoheneich, Großdietmanns und Waldenstein
• Weitra mit St. Martin, Unserfrau-Altweitra, Bad Großpertholz, Moorbad Harbach und Großschönau
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.