Negative Geburtenbilanz
Geburten allein reichen nicht - der Zuzug zählt
In der Region sterben mehr Menschan als geboren werden - darum soll der Zuzug weiter gefördert werden.
BEZIRK GMÜND. Anlässlich der Wanderungsstatistik der Statistik Austria hat der Verein Interkomm im Rahmen seiner Initiative "Wohnen im Waldviertel" eine regionale Auswertung gemacht. Das Ergebnis: Geburten alleine reichen nicht – der Zuzug zählt.
Wenig Geburten
Die Wanderungsbilanz im Waldviertel ist allgemein positiv. Auch im Bezirk Gmünd kommen mehr Menschen als gehen: 850 Personen zogen im Jahr 2020 in den Bezirk, 843 verließen ihn, wovon 101 ins Ausland abwanderten.
Und wen zieht es in die Region? Hauptsächlich sind es die 20 bis 32-Jährigen, die viele Kinder mitbringen. Eltern wünschen sich, dass ihr Nachwuchs behütet und naturnah aufwächst, und Corona hat diesen Wunsch noch verstärkt. Andererseits sind unter den Wegzüglern wiederum viele junge Menschen, die aufgrund ihrer Ausbildung oder für erste Berufserfahrungen weggehen.
Dazu ist die Geburtenbilanz in allen Waldviertler Bezirken negativ. Gmünd ist hier Schlusslicht: 2020 gab es im Bezirk 256 Geburten und 535 Todesfälle, das ist eine negative Geburtenbilanz von -279.
Mehr Immobilien
"Unser Ziel ist, dass wir mit verstärkter Zuwanderung trotz hoher Sterbezahlen auch das gesamte Bevölkerungswachstum ins Positive umkehren. Dafür braucht es zum einen fortwährende, professionelle Imagewerbung für das Waldviertel als Wohn- und Arbeitsstandort. Die Gemeinden arbeiten hierfür bereits seit 2009 eng zusammen. Und es braucht zum anderen dringend verfügbare Immobilien", erklärt Projektleiter Franz Linsbauer.
Die Nachfrage nach Wohnen in der Region ist groß, zugleich wird das Angebot immer kleiner. Die Projektgemeinden setzen diesbezüglich auf Gespräche mit Eigentümern von Immobilien und Grundstücken, um diese von den Vorteilen des Verkaufs oder der Vermietung des Objekts zu überzeugen. Und viele potenzielle Käufer bzw. Mieter warten bereits.
Der Verein Interkomm, gegründet 1999, wird sich weiterhin für das Waldviertel einsetzen, wie Obmann und Bürgermeister von Großschönau Martin Bruckner betont: "Um in unserer Arbeit für unsere Region und für jede einzelne Gemeinde erfolgreich zu sein, braucht es unbedingt Solidarität. Sichtbar wird diese durch den starken Zusammenhalt der Gemeinden - so wie er im Verein Interkomm gelebt wird. Was wir hier im Waldviertel gemeinsam aufgebaut haben, sucht seinesgleichen."
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