Müll im Wald - ein Dauerbrenner
Obwohl hohe Strafen drohen, werfen Menschen ihren Dreck lieber in den Wald, statt ihn zu entsorgen.
BEZIRK (eju). Obwohl es nahezu in jeder Gemeinde die Möglichkeit gibt, Müll gratis zu entsorgen (Ausnahmen sind u. a. Autoreifen, Eternit, Bauschutt ...), schmeißen immer wieder Menschen ihren Müll in den Wald.
Müll im Wald deponiert
Seitlich der B 41 im Bereich Zufahrt Anderlfabrik hat BB-Leser Manfred Spannagl ein besonders beliebtes Platzerl für Müll-Taliban ausfindig gemacht.
Darüber ärgert sich der Pensionist, dessen Schwiegersohn dort ein Waldgrundstück besitzt, in dem er sich oft aufhält, sehr: "Das ist doch nicht nötig, dass man seinen Dreck extra in den Wald bringt, anstatt zur Sammelstelle zu fahren!" Dort parken auch immer wieder Autos und einige der Besitzer nutzen die Gelegenheit, gleich ihren Müll zu entsorgen. "Vor kurzem hat jemand sogar eine große, kaputt gegangene Topfpflanze dort aus dem Auto geworfen", berichtet der Pensionist weiter. Er habe vor einiger Zeit einmal einen Verursacher, den er dort zufällig auf frischer Tat beim Umweltverschmutzen ertappt hatte, zur Rede gestellt. Aber anstatt seinen Dreck wieder mitzunehmen, sei er vom Ertappten sogar beschimpft worden.
Warnschild schreckt ab
In Heidenreichstein gibt es seitlich der B 5 Richtung Eisgarn auch ein prädestiniertes Müll-Ablade-Plätzchen. Dort fanden sich über Jahre immer wieder Säcke voll Restmüll, Autoreifen und einmal deponierte jemand sogar seine alten Gartensessel, nicht ohne sie mit einem Zettel zu versehen: "Zur freien Entnahme". Der Wald seitlich davon gehört der Agrargenossenschaft Heidenreichstein. Obmann Karlheinz Piringer stellte dort Warnschilder auf: "Darauf steht die gesetzliche Situation zu solchen Handlungen und auch der Strafrahmen. In dem Fall handelt es sich um Waldverwüstung, die Strafen sind empfindlich und gehen bis zu 7.000 Euro." Seitdem er die Schilder errichtet hat, sei die Vermüllung spürbar zurückgegangen, so Piringer.
Hohe Strafen riskiert
Zum leidigen Thema illegale Abfallablagerungen in Mutter Natur merkt Martin Koppensteiner, Geschäftsführer des Gemeinde-Abfallverbandes Gmünd, an: "Grundsätzlich erwirbt jeder Bürger unseres Bezirkes durch Entrichtung des Basispreises, das sind derzeit 135 € bei Verwendung eines 120 l Restmüllgefäßes, das Anrecht, aber auch die gesetzliche Verpflichtung, alle im Haushalt anfallenden Abfälle in haushaltsüblicher Menge über unser Sammelsystem zu entsorgen. Bei permanent anfallenden Mehrmengen kann vom Hauseigentümer ein größeres Müllgefäß angefordert werden, die Preise dafür sind moderat – das 240 l Gefäß kostet im Jahr nur 40 € mehr, dann gäbe es noch 360 l und 1.100 l. Die angeführten Kosten erscheinen also im Vergleich zu sonstigen Dienstleistungsbeiträgen, wie TV, Handy u.a., eher bescheiden. Es ist daher unverständlich, mit Strafen bedrohte illegale Entsorgungen vorzunehmen."
Bezirkspolizeikommandant Wilfried Brocks erklärt, die Polizei würde regelmäßig angezeigte, gröbere Vermüllungen in Wald und Flur verfolgen und in ebensolcher Regelmäßigkeit die Verursacher auch ausforschen. Dabei handle es sich um Delikte, die seitens der Bezirkshauptmannschaft bestraft würden.
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