Älteste assista-Bewohnerin feiert 90. Geburtstag
1922 kam gerade Mussolini in Italien an die Macht, in Ägypten entdeckte man das Grab des Pharaos Tutanchamun und Ende des Jahres wurde die Sowjetunion gegründet. Nichts von alledem interessierte damals Margarethe Reichl, denn sie erblickte am 18. Dezember desselben Jahres das Licht der Welt.
GASPOLTSHOFEN. Durch Kinderlähmung ist „Greti“, wie sie im Dorf genannt wird, von Kindesbeinen an beeinträchtigt und sitzt im Rollstuhl. Da von ihrer Familie nichts bekannt ist, nimmt sich eine Ärztin in Wien um sie an. Greti wohnt u.a. im Pflegeheim Lainz - „Bis mich Pater Gots nach Altenhof holte, damit ich glücklich werde“, erzählt Grete 30 Jahre später anlässlich ihres 90. Geburtstages. Als 1978 das „Dorf“ gegründet wurde, brachte Initiator Pater Dr. Anton Gots die Jubilarin als eine der ersten vier BewohnerInnen nach Altenhof. Seit ihrer Jugend hätte sich vor allem der Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung verändert. Auch persönlich hat sie Gewalt und viel Unverständnis erlebt, erinnert sie sich zurück. „Heute ist das anders. Mir geht es gut“, zieht die Greti Bilanz. „Ich vertreibe mir die Winterzeit mit Fernsehen. Bei dem vielen Schnee traue ich mich mit dem Rollstuhl nicht hinaus“. Lieber ist die rüstige Neunzigerin aber aktiv. Die älteste Bewohnerin ist im ganzen Dorf bekannt, denn bei gutem Wetter sieht man sie täglich spazieren fahren oder als treuer Stammgast in der Cafeteria plaudern. Jedes Jahr fährt sie eine Woche nach Südtirol – am liebsten mit Peter, einem langjährigen Mitarbeiter und Begleiter von Grete. Die wichtigste Bezugsperson ist und bleibt für sie aber Pater Gots. „Es freut mich so, dass er es zu meinem Geburtstag geschafft hat“, freut sich Greti.
Text und Bilder übermittelt von: assista
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