Videokünstler Harald Hund
Darstellungen einer vielfältigeren Realität
Der gebürtige Grieskichner Harald Hund ist Videokünstler und nahm bereits an zahlreichen internationalen Kurzfilmfestivals teil. Seine Projekte sind gesellschaftskritisch und innovativ.
GRIESKIRCHEN. Schon während seines Studiums an der Kunstuniversität Wien erkannte Hund, dass sein Hauptinteresse in der Videografie liegt. Inspiration boten ihm zu Beginn Postkarten aus den 60er Jahren. Der überzogene Stil der Postkarten veranlassten ihn, diese Idylle umzuschreiben und Geschichten darüber zu schreiben. Dieses gesellschaftskritische Auge zieht sich bis heute durch seine Arbeiten. Mit der Zeit sind die Arbeiten des Künstlers reeller geworden. Der Startschuss für das Filmemachen kam dann durch die Zusammenarbeit mit einer Band. Daraus wurde im Laufe der Zeit immer mehr. Verschiedene Kunstfilme wurden produziert, aus denen später auch Serien wurden. Im Moment beschäftigt sich Hund hauptsächlich mit künstlerischen Dokumentarfilmen und geht dabei vor allem kritisch mit den Medien um. "Ich möchte Vorurteilen und Feindbildern nachgehen, die durch die Medien aufgebaut wurden", so der Künstler.
Vorgefertigte Bilder auflösen
In den letzten Jahren war Hund mehrmals im Iran. Dort geht er der auffällig negativen Medienberichterstattung auf den Grund: "Der Iran wurde ja regelrecht als Hort des Bösen dargestellt." Nachdem 2013 ein neuer Präsident gewählt wurde, hätte sich dieses Bild in den Medien zwar gebessert, so Hund, trotzdem wollte er sich dem negativen Klischee des Landes nicht länger unterordnen. Während seiner Zeit im Iran produzierte der Videokünstler zwei Filme: "Empire of Evil" und "Iranium". In seinen Filmen stellt er die vielfältigere Realität des Landes dar und möchte vorgefertigte Bilder auflösen. Hund legt großen Wert auf politisch umstrittene Themenkomplexe. Trotz teils hoher Ironiedichte zieht sich eine gesellschaftskritische Haltung durch seine Arbeiten.
Im Moment stellt er ein Projekt über die Halbinsel Krim fertig. Auch hier befasst er sich vor allem damit, was hinter der einseitigen Berichterstattung steckt und will die Bewohner zu Wort kommen lassen. "Der Film soll zeigen, wie es tatsächlich auf der Halbinsel aussieht, auch wenn sich die Medien nicht mehr dafür interessieren", so Hund. Der fertiggestellte Film soll dann in etwa eine Stunde dauern und benötigt insgesamt ungefähr zwei Jahre Produktionszeit. Die Produktionszeit eines Filmes variiert aber stark und so kann es auch gut sein, dass ein zehnminütiger Kurzfilm zwei Jahre bis zur Fertigstellung braucht. "Bei der Dauer des Projekts kommt es stark auf die Komplexität des jeweiligen Themas an", weiß der Filmemacher. So beschreibt er seinen Kurzfilm "Apnoe", der komplett unter Wasser gedreht wurde, als besonders aufwändig.
Innovativ und experimentell
Bei seinen Arbeiten spielt Innovation für Hund eine wichtige Rolle. "Ich möchte immer etwas machen, was andere noch nicht gemacht haben. Und so gleicht kaum einer meiner Filme dem anderen." Auch die Fotografie ist von Anfang an ein ständiger Begleiter von Hund. Auf Reisen beschäftigte er sich unter anderem mit der Architektur der ehemaligen Ostblockländer, woraus mehrere Fotoserien entstanden. Das Interesse für utopische Architektur schlägt sich auch in seinen Filmprojekten nieder. Nach Grieskirchen kommt Hund nach wie vor des Öfteren. "Ich mag die Gegend sehr und gehe gerne hier spazieren", so der Videokünstler.
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