Der Erdapfel verbindet Generationen
In der Familie Osterkorn wurde der Erdapfel noch nie zum Zankapfel zwischen den Generationen, die gemeinsam unter einem Dach leben.
Elisabeth Osterkorn aus Peuerbach überzeugte die Leser der Bezirksrundschau mit ihrem Foto aus dem bäuerlichen Familienalltag. Sie ist 32 Jahre alt, verheiratet, Mutter zweier Söhne und Krankenschwester. Fotografieren machte ihr immer schon viel Spaß und seit ihre Kinder auf der Welt sind, drückt sie besonders oft auf den Auslöser ihres Fotoapparats.
Das Siegerfoto entstand im Herbst vor zwei Jahren. Es war das letzte Mal, dass der Großvater, Josef Osterkorn, Kartoffeln erntete. Im Frühjahr darauf verstarb er im Alter von 77 Jahren. Elisabeth erinnert sich oft und gerne an ihn. Ein Leben lang sah sie ihren Großvater immer nur bei der Arbeit, im Blauzeug mit Hut, wie auf dem Foto. Von Kindesbeinen an arbeitete er auf dem elterlichen Bauernhof in Waldkirchen mit, den er später auch übernahm. Damals wurden die Felder noch mit Ochsen bearbeitet. Der Traktor wurde Mitte der 50er-Jahre angeschafft und leistet der Familie heute noch treue Dienste.
Bei der Kartoffelernte half immer die ganze Familie mit. Vier Generationen. Elisabeths Mutter, der Großvater, sie selbst und später auch ihre eigenen beiden Söhne, Josefs Urenkerl Florian und Michael. „Mein Großvater hat von früh bis spät nur gearbeitet. Erst für seine Urenkel hat er sich Zeit zum Spielen genommen,“ so Osterkorn. „Die beiden waren immer gern zu Besuch auf dem Hof und wollen selbst einmal Bauer werden so wie der Uropa.“ Mit ihren Spielzeugtraktoren und Landmaschinen üben sie auch schon jeden Tag fleißig.
Kartoffeln spielen seit jeher eine wichtige Rolle in der Gegend. Das Klima und die Höhenlage schaffen ideale Voraussetzungen. Im Sauwald ist es der Brauch, dass jeden Tag Erdäpfel auf den Tisch kommen. Denn diese sind sättigend, nahrhaft, voller Vitamine und kosten nicht viel. Selbst bei einer süßen Mahlzeit darf die gesunde Knolle nicht fehlen. Als Elisabeth ein Kind war, wurden für die Schweine noch täglich Erdäpfel in einem großen Dämpfer gekocht. Auch in ihrer eigenen Küche steht fast jeden Tag ein Topf mit Erdäpfeln auf dem Herd und ihre eigenen Kinder essen gerne Kartoffeln in allen möglichen Varianten.
Elisabeth lebt mit ihrer Familie im Elternhaus ihres Mannes. Wenn mehrere Generationen unter einem Dach wohnen, ist es notwendig, Kompromisse zu schließen und tolerant zu sein. Sie findet es aber eine große Bereicherung, dass die Schwiegereltern da sind. „Die Kinder laufen gerne hinüber und trinken Kakao bei Oma und Opa.“
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