Sammelleidenschaft
Bad Schallerbacher nennt über hundert Feuerwehrhelme sein eigen
Der Feuerwehrmann Udo Grubmair aus Bad Schallerbach nennt mehr als hundert Feuerwehrhelme sein Eigen.
BAD SCHALLERBACH (jmi). Sie sind gelb, schwarz, rot, erst zehn Jahre alt oder schon mehr als hundert. Udo Grubmair hat das Sammelfieber erfasst. Nein, keine Briefmarken, sondern Feuerwehrhelme. An die hundert Stück hat der Bad Schallerbacher schon gesammelt. „Angefangen hat es 1996, als ich einen Feuerwehrhelm geschenkt bekommen habe. Da hab ich mich mit dem Sammlervirus infiziert und wollte noch mehr Helme haben – in anderen Farben und Formen“, erzählt Grubmair.
Die am weitesten gereisten Helme kommen aus Neuseeland und Brasilien, die ältesten stammen aus der Kaiserzeit. „Diese sind meiner Meinung nach auch die schönsten. Die Feuerwehrhelme aus der K.-u.-k.-Zeit sind verspielt und detailliert – typisch Jugendstil.“ Am österreichischen Stil orientiert sich auch der griechische Feuerwehrhelm, der ebenfalls aus dieser Zeit stammt. Ihn hat Grubmair selbst restauriert. "Den hat man gar nicht mehr anschauen können, so kaputt. Die Restaurierung hat ungefähr zwei, drei Tage gedauert. Da muss man auch vergolden lassen und so weiter“, erklärt Grubmair.
Know-how ist ein Muss
Ein enormes Wissen über das Aussehen und Material der Helme hat sich der Bad Schallerbacher in den vergangenen Jahren angeeignet. Zum Beispiel, dass die meisten Helme schwarz, rot oder gelb sind. In Österreich müssen die Helme neongelb oder fluoreszierend sein. „Hier hatte ich auch einen Tick, nur blaue Helme zu ergattern. Blaue Helme gibt es fast nicht. Diese Farbe wird einfach nicht getragen, aus welchem Grund auch immer. Die meisten Farben sind Schwarz, Rot, Gelb.“ Auch Grün ist hierbei selten – Grubmair hat aber solch einen in der Sammlung: Dieser kommt aus England. Nicht nur Know-how muss man beim Helmsammeln haben, sondern sich auch in Geduld üben können und das richtige Timing schätzen.
Gar nicht so einfach: „Wenn Feuerwehren ihre Helme auswechseln, nehmen die Kameraden ihren alten oftmals mit – als Erinnerung. Zudem werden alte Helme meist vernichtet, damit kein Missbrauch geschieht und sie nicht in falsche Hände geraten.“ Das Sammeln passiere über bekannte Sammlerkollegen oder indem man direkt zu den Feuerwehren im Ausland hinfährt – etwa im Urlaub. Grubmair ist mittlerweile ein Experte auf seinem Gebiet, den auch immer wieder Sammlerkollegen zu Rate ziehen.
FF-Helmmuseum in Südtirol
Apropos Sammler: Alle zwei Jahre ist das Sammlertreffen im Feuerwehrhelmmuseum in Gais in Südtirol für Grubmair Pflicht. Dorthin kommen rund 50 Sammler aus der ganzen Welt. Seine Kollegen bei der FF Bad Schallerbach kennen Grubmairs Leidenschaft: „Belächelt werde ich nicht, meine Kollegen akzeptieren meine Sammelleidenschaft. Ein jüngerer Kollege hat nun selbst zum Sammeln angefangen."
Fotos: Mittermayr/BRS
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