Hörprobleme bei Kindern frühzeitig behandeln
GRIESKIRCHEN (mak). Nach Expertenschätzung leidet etwa ein Fünftel der Österreicher an Hörstörungen. Immer häufiger sind auch Kinder und Jugendliche betroffen. Die Ursachen können harmlos sein, zum Beispiel das Zerumen, also das Ohrschmalz, das die Gehörgänge verstopft. "Auf keinen Fall sollte man die Ohren jedoch mit Wattestäbchen putzen", weiß Barbara Schmidt, Fachärztin für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten. Dadurch wird das Ohrenschmalz im Ohr zusammengepresst und das kann das Hörvermögen beeinträchtigen. Außerdem besteht die Gefahr, das Trommelfell zu verletzen. Auch Polypen oder Sekretansammlungen als Reaktion auf eine Allergie etwa, führen bei Kindern oft zu Problemen mit dem Gehör. Hörprobleme können die Entwicklung von Kindern beeinträchtigen und sollten deshalb so früh wie möglich erkannt werden. "Unbedingt sollten Eltern das im Mutter-Kind-Pass vorgesehene Hörscreening durchführen lassen, denn Schwerhörigkeit kann auch in den ersten Lebensmonaten auftreten", rät Schmidt. Aber auch wenn man das Gefühl hat, das Kind fragt häufig nach oder reagiert nicht, wenn man es anspricht, sollte man den Arzt aufsuchen.
Bei Jugendlichen ist oft Lärm eine Ursache für Hörschäden. Der Besuch von Zeltfesten oder Rockkonzerten und laute Musik aus dem In-Ohr-Kopfhörer kann zu Ohrgeräuschen, einem Tinnitus führen. Dieser ist jedoch schwer zu behandeln und klingt häufig auch nach einer Infusionstherapie nicht vollständig ab. "Hier kann man mit einem Lärmschutz vorbeugen. Entsprechende Ohrstöpsel müssen bei solchen Veranstaltungen an der Kasse aufliegen", empfiehlt die Fachärztin.
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