„Immer mehr Druck“

Franz Brutter rät Arbeitnehmern dringend zu Arbeitszeitaufzeichnungen.
  • Franz Brutter rät Arbeitnehmern dringend zu Arbeitszeitaufzeichnungen.
  • hochgeladen von Bernadette Aichinger

EFERDING. Arbeiterkammer-Bezirksstellenleiter Franz Brutter aus Eferding spricht im Interview über den Kampf um unbezahlte Mehrarbeit und die Zunahme von Burnout-Fällen.

BezirksRundschau: Unbezahlte Überstunden sind leider immer wieder Streitthema. Wie erleben Sie das als Arbeitnehmervertreter?
Franz Brutter: Ein Großteil der Fälle, die wir in arbeitsrechtlichen Angelegenheiten bearbeiten, drehen sich tatsächlich darum. Manchmal hab ich das Gefühl, dass es bestimmte Arbeitgeber wirklich einfach darauf ankommen lassen.

Was raten Sie Arbeitnehmern in diesem Zusammenhang?
Naja, es beginnt schon einmal mit der Frage, wann Mehrarbeitsstunden überhaupt vorliegen, die dann zuschlagspflichtig sind. Das ist relativ einfach festzustellen, wenn es Aufzeichnungen über die geleisteten Arbeitsstunden gibt. Aber viele Arbeitnehmer wissen im Nachhinein oft gar nicht, wieviele Stunden sie tatsächlich gearbeitet haben.

Die schriftlichen Unterlagen dienen im Streitfall als Belege.
Ja, nur so haben wir dann etwas in der Hand. Die Arbeitszeitaufzeichnung ist absolut wichtig. Darum können sich Arbeitnehmer hier im Büro der Arbeiterkammer Eferding kostenlose Arbeitszeitkalender holen.

Was ist noch unbedingt zu beachten?
Es gibt Kollektivverträge mit Verfallsbestimmungen. Es kann darin beispielsweise heißen, dass Ansprüche innerhalb von sechs Monaten schriftlich geltend zu machen sind. Bei Handelsangestellten beträgt die Frist sechs Monate, bei vielen anderen Kollektivverträgen nur drei Monate. Wenn also im Problemfall nicht rechtzeitig schriftlich gefordert wird, dann ist im Nachhinein nichts mehr zu machen. Das ist leider sehr oft der Fall.

In welchen Branchen kommt es am häufigsten vor, dass Überstunden nicht korrekt ausbezahlt werden?
Eine Problembranche ist das Gastgewerbe. Auch im Handel und im Transportgewerbe kommt es laufend zu derartigen Streitfällen.

Burnout gilt derzeit als besonders weit verbreitet. Können Sie bestätigen, dass immer mehr Arbeitnehmer unter Erschöpfung leiden?
Ja, es gibt wirklich viele, die ausgebrannt sind und nicht mehr wissen, wie sie weitermachen sollen. Der Druck wird einfach immer mehr. Viele Arbeitnehmer sind dem ausgesetzt und haben Angst um ihren Arbeitsplatz. Oft hört man auch, dass Arbeitnehmer aus Rücksicht auf Kollegen nicht in den Krankenstand gehen, obwohl sie wirklich krank sind. Leider werden auch die Mobbing-Fälle immer mehr.

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