Polizei warnt
"Telefonbetrüger zielen auf die Gutgläubigkeit der Leute"
Anrufe von Telefonbetrügern häufen sich. Die Polizei warnt und gibt Tipps, wie man sich am besten davor schützen kann.
BEZIRK GRIESKIRCHEN. Innerhalb weniger Stunden gingen Anfang Juli bei vier Personen aus dem Bezirk Grieskirchen verdächtige Anrufe ein – Angehörige hätten einen Unfall gehabt, behaupteten die Täter und gaben sich dabei als Polizisten aus. Nummer: unterdrückt. Die Anrufer forderten Bargeldbeträge im fünfstelligen Bereich sowie Schmuck und Gold, die im Anschluss an der Wohnadresse der Opfer abgeholt werden sollten. Doch die Rechnung der Täter ging nicht auf: Sämtliche Opfer kontaktierten umgehend die Polizei. Es kam zu keiner Übergabe von Geld oder anderen Wertsachen.
Opfer sind meist Ältere
Der "falsche Polizeibeamte" ist den Polizeibeamten des Bezirkspolizeikommandos Grieskirchen und Eferding nur allzu gut bekannt. Betrüger geben sich dabei am Telefon als Polizisten aus und verlangen von den Opfern etwa, Geld oder Wertsachen an sie zu übergeben, damit diese nicht gestohlen werden. In den vergangenen Jahren häuften sich solche Anrufe. Die Opfer dieser Betrugsmasche sind meist ältere Menschen, der Angriffspunkt ist deren Gutgläubigkeit. "Aber die Polizei wird Ihnen nie Geld oder Wertgegenstände abnehmen", betont Bezirkspolizeikommandant Christian Stemmer. Er warnt auch vor einer anderen Masche – jene, bei der die Anrufer behaupten, für Angehörige im Gefängnis sei eine Kaution zu bezahlen. Hellhörigkeit ist dann gefragt, so Stemmer: "Wenn ein Anruf verdächtig erscheint, sollte man erst einmal auflegen und sich an eine Vertrauensperson wenden." Auch die Polizei kann – nach Anruf unter der Notrufnummer 133 – helfen.
Gesundes Misstrauen schützt
Ob man verdächtige Anrufe nicht vor dem Abheben erkennen kann? "Nein", gibt Stemmer zu bedenken, "denn die Telefonbetrüger wechseln immer wieder ihre Nummern." Daher hat selbst die Polizei Schwierigkeiten, Telefonbetrüger auszuforschen. Und bei unbekannten Nummern einfach nicht abheben? Auch keine Lösung, so Stemmer, "schließlich ist dazu das Telefon da". Stattdessen empfiehlt er:
"Keine Daten bekanntgeben und nicht ausfragen lassen, sondern auflegen und nicht zurückrufen."
Denn ein Rückruf kann teuer kommen, etwa dann, wenn der Anruf auf eine Mehrwertnummer umgeleitet wird. "Die Telefonrechnung kann dann schon mal einige Tausend Euro ausmachen", weiß der Bezirkspolizeikommandant. Mehrwertnummern über den Telefonbetreiber sperren zu lassen, kann im Notfall schützen. Hilfreich sind außerdem, ein gesundes Misstrauen zu haben und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
Tipps zum Schutz vor "falschen Polizeibeamten"
- geben Sie keine Details über Ihr Vermögen preis
- lassen Sie sich nicht unter Druck setzen - legen Sie auf!
- lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung
- fordern Sie von angeblichen Amtspersonen einen Dienstausweis
- übergeben Sie niemals Geld an Unbekannte
- halten Sie Rücksprache mit Personen aus Ihrem persönlichen Umfeld
- kontaktieren Sie die Notrufnummer 133 und fragen Sie nach, ob es diese Polizistin oder diesen Polizisten wirklich gibt
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