Zu wenig in der Lohntüte

- Eferdings AK-Chef Werner Wagnest (li). mit Rechtsexperte Florian Tammegger.
- hochgeladen von Rainer Auer
In der Eferdinger Arbeiterkammer ist man stolz auf das erstrittene Geld für die Arbeitnehmer.
EFERDING (raa). Ein Dauerthema bei der Arbeiterkammer in Eferding ist die Unterentlohnung. Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres konnte die AK 120.536 Euro an vorenthaltenem Entgelt erstreiten. "Dabei geht es vorwiegend um offene Löhne und Gehälter, aber auch um Einstufungen, Sonderzahlungen, Überstunden und Abfertigungen", so AK-Bezirksstellenleiter Werner Wagnest. Einen Vorteil für die Arbeitnehmer brachte das neue Lohn- und Sozialdumpinggesetz. "Damit geht es heute schneller, da die Arbeitgeber eine teure Strafzahlung fürchten", so AK-Rechtsexperte Florian Tammegger.
Eine Verbesserung gibt es seit 1. Jänner 2016 bei fehlenden Lohnabrechnung. Die Arbeitnehmer haben jetzt einen zivilrechtlichen Anspruch auf eine monatliche, schriftliche und nachvollziehbare Abrechnung. So war beispielsweise ein Mann bei einer Leasingfirma beschäft und wurde nach einem Unfall ungerechtfertigt entlassen. Der Mann arbeitete als Ofenarbeiter in einer Bäckerei. Der Lohn dafür war, so Wagnest, lag unter dem im Kollektivvertrag vereinbarten. "Die Firma bezahlte nie Nachtzuschläge und Überstundenentgelte. Außerdem erhielt er oft keine Lohnabrechnung", so der AK-Bezirksstellenleiter. Die Arbeiterkammer zog vor Gericht und der Mann erhielt 5000 Euro nachbezahlt.
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