Waffen-SS-Grabmal
Zusatztext lässt Hintergründe weg – neuer Text in Ausarbeitung

Seit einigen Wochen ist die Debatte um das Grab für gefallene Waffen-SS-Soldaten in Stillfüssing, Gemeinde Waizenkirchen, am Laufen. | Foto: Pointinger/BRS
  • Seit einigen Wochen ist die Debatte um das Grab für gefallene Waffen-SS-Soldaten in Stillfüssing, Gemeinde Waizenkirchen, am Laufen.
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Zusatztafel für das Waffen-SS-Grab in Stillfüssing gefordert. Aber: Textvorschlag enthält keine Hinweise auf die Verbrechen der Waffen-SS. Innenministerium greift deshalb Textvorschlag des Mauthausen Komitees auf.

UPDATE, 23. Februar: In einem offenen Brief erklärt Bürgermeister Fabian Grüneis, dass "das Innenministerium nunmehr den Textvorschlag des Mauthausen Komitees, welcher Mitte letzter Woche an die Medien und an mich herangetragen wurde, aufgreift und mit Historikern weiter ausarbeitet." So soll noch vor Mai die geforderte Zusatztafel aufgestellt werden können. In der kommenden Gemeinderatssitzung am 25. Februar 2021 wird Grüneis den Antrag zur Abstimmung vorlegen. 

UPDATE, 22. Februar: Eine Überraschung gibt es in der Debatte um das Waffen-SS-Denkmal in Stillfüssing (Marktgemeinde Waizenkirchen). Vergangene Woche hatten Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ), und Robert Eiter, Sprecher des OÖ. Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus, in einem Offenen Brief an den Waizenkirchner Bürgermeister Fabian Grüneis einen Zusatzstein mit einem Text gefordert, der auf die Verbrechen der Waffen-SS hinweist. Ein von einem Zeithistoriker überprüfter Textvorschlag war mitgeschickt worden. Der Offene Brief löste ein großes Medienecho aus.

In seiner Antwort an Mernyi und Eiter schreibt Bürgermeister Grüneis: „Gerne würde ich Ihren Vorschlag ohne weiteres annehmen, dem Gemeinderat vorschlagen und schnellstmöglich umsetzen.“ Nur seien ihm leider die Hände gebunden, weil die Entscheidung beim Innenministerium liege. Damit dürfte auch der Textvorschlag des Schwarzen Kreuzes vom Tisch sein, der bei der Gemeinderatssitzung an diesem Donnerstag (25. Februar) hätte beschlossen werden sollen.

„Wir bieten Bürgermeister Grüneis jedenfalls an, im Sinne einer guten und dauerhaften Lösung zusammenzuarbeiten“, sagt MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi. „Darüber wurde er von uns schon informiert.“ „Unser Ziel ist, sowohl das Innenministerium als auch den Waizenkirchner Gemeinderat für die baldige Errichtung eines Zusatzsteins zu gewinnen, der die historische Wahrheit wiedergibt“, betont Netzwerk-Sprecher Robert Eiter.

Bericht vom 18. Februar:
WAIZENKIRCHEN. Die Debatte um das Waffen-SS-Grab in Stillfüssing, Gemeinde Waizenkirchen, geht weiter. Für dieses fordern unter anderem das Mauthausen Komitee, das OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus und weitere Organisationen eine Zusatztafel, die auf die Verbrechen der Waffen-SS hinweist. In der Gemeinderatssitzung am 25. Februar will Bürgermeister Fabian Grüneis eine Zusatztafel mit einem Text beantragen. Ein Textvorschlag vom Schwarzen Kreuz liegt bereits beim Innenministerium zur Freigabe vor (die BezirksRundschau berichtete). 

Nun haben sich Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ), und Robert Eiter, Sprecher des OÖ. Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus, in einem Offenen Brief an den Ortschef gewandt. Darin heißt es über die geplante Zusatztafel samt Text:

„Das wäre an sich zu begrüßen. Nur beschränkt sich der kurze Text auf die Ereignisse am 4. Mai 1945, dem Todestag der 13 Bestatteten, und enthält seltsamerweise wieder keinerlei Hinweis auf die Verbrechen der Waffen-SS. Diesen Text zu beschließen und anzubringen wäre eine Geschichtsverfälschung durch Weglassen und eine grobe Missachtung der Millionen Opfer der Waffen-SS! Auch würde dadurch kein Ende der Debatte erreicht, sondern sie würde auf Jahre hinaus verlängert.“

Mernyi und Eiter haben zudem einen entsprechenden Textvorschlag mitgeschickt, überprüft durch den Zeitgeschichteprofessor Thomas Hellmuth von der Universität Wien. Laut Hellmuth ist das Waffen-SS-Denkmal in seiner derzeitigen Form ein Beispiel für „Verdrängung und Verklärung“ der NS-Vergangenheit.

Dieser Beitrag wird weiter upgedated.

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