Zehn Marathons in sechs Tagen
Es gibt Menschen, die tun verrückte Dinge. Und es gibt Richard Barker aus Haag am Hausruck – er ist ein Athlet mit klaren Zielen. Diese Ziele haben den Hausruckviertler heuer nach Antibes an der Cote d’Azur geführt, wo er neuerlich 430,5 Kilometer in sechs Tagen zurücklegte – zu Fuß! Einen wie Barker nennt man in Fachjargon „Ultraläufer“.
Regeln sind einfach
Antibes – hier gibt es nicht nur die Filmstars und schöne Strände, sondern auch der legendären internationalen Ultralaufveranstaltung „6 jours d’Antibes“. Alljährlich stellen sich zum Ultralauffest in dem südfranzösischen Badeort die Spitzenläufer des Ultralaufsports einem breiten Publikum vor. Bei dieser einwöchigen Laufveranstaltung dreht sich sprichwörtlich alles um eine kleine Schleife, 1,025 Kilometer lang, zu Füßen der alte Festung, welches den Hafen von Antibes dominiert. Sechs Tage lang ging es für die .Läufer immer im Kreis auf der Laufstrecke. „Die Regeln sind einfach“ erklärte Barker. „Jeder kann sich das Rennen einteilen wie er will. Wer gewinnen möchte, darf natürlich so wenig wie möglich schlafen“. Barker schlief in den sechs Tagen des Rennens insgesamt nur 20 Stunden.
Auch ein Ultralauf beginnt mit dem ersten Schritt
Barker, Mitglied beim Laufverein LC MKW Hausruck, der seinen ersten Marathon in London vor 30 Jahre bestritt, wagte sich erstmals im Vorjahr an einem mehrtägigen Ultralauf heran – beim 72-Stundenlauf lief er insgesamt 273 Kilometern. „Einen 6-tägigen Lauf zu beschreiben ist schwer. Es ist - eine gewisse Kondition vorausgesetzt – mehr eine Mentale Disziplin. Auch ein Ultralauf beginnt mit dem ersten Schritt. Die Kunst ist es aber, über so viele Stunden und Tagen mit sich selbst klar zu kommen. Wer das kann, erlebt etwas Wunderbares. Es gibt nur einen Richtigen Weg, und das ist der eigene“ so Barker über die schier unvorstellbaren Strapazen.
Viel mehr als eine sportliche Herausforderung
„Der 6-Tage Lauf in Antibes war für mich viel mehr als eine sportliche Herausforderung. Rückblickend scheint mir, als hätte ich in dieser einen Woche die Lebenserfahrung von 20 Jahren gemacht! Ich weiß auch jetzt, das in mir – und in jeden von uns – ungezählte Möglichkeiten stecken, die darauf warten Wirklichkeit zu werden, so nach ein Zitat von Walt Disney: „ aller Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen“. Und sie können Wirklichkeit werden, wenn wir an uns glauben, und immer ein bisschen mehr tun als wir müssten“ ergänzte der begeisterte Langstreckenläufer aus dem Hausruckviertel. Jetzt gibt es für Richard eine wohlverdiente Pause – seinen nächsten „Ultra“ – 50 Kilometer in Steyr im September.
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