Motivation trotzt den Russland-Sanktionen

Grieskirchens Bauern leiden unter den zurzeit sehr niedrigen Milchpreisen. | Foto: RedTC/Fotolia
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GRIESKIRCHEN. Bauernhöfe im Bezirk Grieskirchen sind zwar nur schwach von der Wirtschaftskrise betroffen, doch die Russland-Sanktionen von 2014 machen sich sehr wohl bemerkbar. So sagt es Martin Dammayr, Obmann der Bezirksbauernkammer Grieskirchen: "Es entstand dadurch ein Überangebot, was zu einer Preisreduktion geführt hat. Den Bezirk Grieskirchen trifft das deswegen so hart, weil hier so viele Schweine und Kühe gehalten werden. Dadurch sanken die Preise für Milch und Schweinefleisch, sodass dies momentan alles andere als eine große Motivation für die Landwirtschaft darstellt. Die Bauern denken sich, sie leisten wertvolle Arbeit, die nicht richtig abgegolten wird. Außerdem beschleunigt das den Strukturwandel, große Einheiten tun sich leichter. Kleinere Bauernhöfe wurden in den letzten 1,5 Jahren nicht gerade mit Jubelschreien überhäuft." 2014 hat Russland die Einfuhr von westlichen Agrarerzeugnissen verboten. Darunter fallen neben Geflügel eben auch unter anderem Schweinefleisch, Rindfleisch und Milchprodukte.

Land trifft Wirtschaft

Die Ausbildungsmöglichkeiten für Facharbeiter in der Landwirtschaft werden im Bezirk dennoch weiterhin sehr gut angenommen, im Gegensatz zur Forstwirtschaft. "Die spielt bei uns keine große Rolle, da Wald oft in Familien- oder Unternehmensbesitz ist. Grieskirchen ist außerdem holzarm", erklärt Dammayr. In landwirtschaftliche Ausbildung begibt sich hauptsächlich der Nachwuchs von Bauernhofbesitzern. "Die zentrale Ausbildungsstelle in Grieskirchen ist die Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschule Waizenkirchen. Sie ist sehr gut besucht und gebucht und macht den Grundstock der landwirtschaftlichen Ausbildung aus." Man kann die Facharbeiterprüfung mit Lehre und später den Meister in Kooperation mit dem Ländlichen Fortbildungs-Institut (LFI) absolvieren. "Hier wird Landwirtschaft mit Wirtschaft kombiniert. Wir sind ein Bezirk mit vielen Nebenerwerbsbauern. Daher ist hier auch der wirtschaftliche Aspekt wichtig. Mit der zusätzlichen Lehre bekommen die Teilnehmer zwei Ausbildungen binnen kürzester Zeit. Noch dazu können sie ab heuer die Reifeprüfung ablegen. Es geht darum, das Ausbildungssystem vielschichtig zu gestalten. Das LFI bietet auch berufsbegleitende Fachseminare an, um unsere Bauern beim Berufseinstieg entsprechend zu unterstützen. Die Absolventen arbeiten im Anschluss zumeist in Berufen wie Landschaftsgärtner oder Mechaniker. Viele übernehmen den Hof der Eltern erst mit etwa 30 Jahren. Mit der Ausbildung haben sie einen guten Grundstock in landwirtschaftlichen Berufen", freut sich Dammayr.

Bauern können stolz sein

Außerdem bleibt die Motivation trotz der momentan schwierigen Phase dieselbe: "Bei landwirtschaftlichen Berufen steht der Umgang mit der Natur im Vordergrund. Wer nicht gern mit der Natur arbeitet, tut sich hier schwer. Man braucht Verständnis für die Lebensprozesse, die da ablaufen und Interesse daran, sie zu begleiten. Da kann man vieles nicht einfach technisch berechnen. In Österreich können Bauern stolz sein auf ihre Produkte. Sie sind eine wertvolle Lebnesgrundlage für die gesamte Gesellschaft."

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