Ein großes Fest
70 Jahre Jugend Neusiedl bei Güssing
NEUSIEDL BEI GÜSSING (ps). Eine aktive Jugend würden sich viele Gemeinden wünschen. In Neusiedl gibt es schon seit 70 Jahren eine, und die 34 gegenwärtigen Mitglieder des Jugendvereines werden von der Bevölkerung kräftig unterstützt.
Die Jugendlichen, bis 30, sind in einem Verein organisiert, der sich um Zusammenhalt, um Flurreinigung, um Brauchtum wie Faschingsumzüge, Maibaumaufstellen oder Sauschädelstehlen kümmert. Es gibt gemeinsame Ausflüge, Volleyballtage, Rodelveranstaltungen und eine eigene Landjugendhütte.
Obmann ist Patrick Kogelmann, sein Stellvertreter Lukas Lederer. "Uns geht es sehr um den dörflichen Zusammenhalt, und es funktioniert, so glauben wir, seit 70 Jahren mit kurzer Unterbrechung so gut, weil wir außer des Musikvereins und der Feuerwehr keine Vereine haben, die die Jugend mit einbezieht".
Neusiedl war seit Veranstaltungen bei Otto Vollmann immer schon ein Treffpunkt der Jugendlichen aus dem umgebenden Hügelland und dem Lafnitztal. Gerade dieser Tradition ist man sich wieder bewusst.
Dass sich gleich vier Poltergruppen zum Vorabend des großen Jubiläums einstellten, ist bezeichnend. Der Abschied von der Jugend fällt schwer. Ein großes Zelt, mehrere Bars und ein Autodrom daneben bieten den Raum zum zum Feiern mit Freunden aus der ganzen Umgebung.
Samstag Abend spielten die "Dorfprinzen" Partymusik, ab Mitternacht sang "Hannah", und am Sonntag gab es den Festakt für 70 Jahre Jugend mit einleitendem Gottesdienst. Danach spielten die Neusiedler Blasmusiker zum Frühschoppen, und die "Edlseer" gestalteten das Finale. Interessant das Outfit der Jugendlichen: Bei der Vorabendparty gab man sich trendig nabelfrei, am Festtag herrschte das Dirndl vor.
Wenn auch die Stars das Publikum von den Sitzen rissen, sollte man nicht außer acht lassen, dass das auch der heimische Musikverein tat. Zusätzlich mit einem Schuss von Rührung, weil man die Leute alle persönlich kennt. Wird der 47er Regimentsmarsch gespielt, denkt man an den längst verstorbenen Edi Wagner, wenn der Ronny Vollmann mit dem Becken die Crescendi formuliert oder singt die Corinna Kroboth mit ihrer abgedunkelten Stimme und der Manfred Knebel von der "Böhmischen Liebe", so klingt das inniger als das von guten Professionisten. Die Fuchsgrabenpolka und der Böhmische Traum veranlassten Trachtenträger zu einem Lederhosenkreistanz, und das ist schon was. Von politischer Seite stellten sich NAbg. Christian Drobits mit 3.000 € und Labg. Walter Temmel ein.
Der Jugend (15 bis 30) von Neusiedl bei Güssing ist es zu verdanken, dass sowas noch passieren kann.
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