Lafnitz-Hochwasser
Neuer Damm in Neudau schützt steirisch-burgenländisches Grenzgebiet
Lang und beschwerlich war der Weg für den neuen Hochwasserschutz an der Lafnitz in Neudau. 15 Jahre dauerten Planung und Vorbereitung, 300 Grundeigentümer galt es, für Flächenein- und -ablösen zu überzeugen, in einigen Fällen mussten sogar das steirische Landesverwaltungsgericht und das Landesgericht für Zivilrechtssachen entscheiden.
"Jahrhundertprojekt"
Aber jetzt ist das "Jahrhundertprojekt", wie es der Neudauer Bürgermeister Wolfgang Dolesch nannte, endgültig auf Schiene. Ein 2,6 Kilometer langer Damm zwischen Fluss und verbautem Ortsgebiet soll vor Hochwässern schützen, dazu kommen Rampen und mobile Schutzelemente. Diese sollen bei Straßenquerungen die Dammkrone im Hochwasserfall schließen. Der bestehende Damm wird auf bis zu 3,6 Meter erhöht, die bis zu vier Meter breite Dammkrone wird teilweise befahrbar sein. Baumaßnahmen an den Zubringern Angerbach und Lobenbach sollen den Zufluss in die Lafnitz drosseln.
480 Menschen, 180 Gebäude
"480 Menschen und 180 Gebäude sind nun vor einem hundertjährlichen Hochwasser geschützt", betonte Dolesch. Im Idealfall sind die Bauarbeiten gegen Jahresende 2025 abgeschlossen.
Entlang des Flusses
Schon in den Vorjahren wurden Maßnahmen an der steirisch-burgenländischen Grenze gesetzt, um die Anrainer auf beiden Seiten der Landesgrenze zu schützen. So wurde 2017 die Lafnitzbrücke zwischen Neudau und Neudauberg in erhöhter Weise neu gebaut und das Flussbett aufgeweitet, 2015 die Brücke zwischen Neudau und Hackerberg neu errichtet.
8,6 Millionen Euro kostet der neue Damm in Neudau. Je 3,4 Millionen Euro zahlen Bund und Land Steiermark, die übrigen 1,8 Millionen übernimmt der Wasserverband Mittlere Lafnitz, dem auf burgenländischer Seite die Gemeinden Burgauberg-Neudauberg, Wörterberg, Hackerberg und Deutsch Kaltenbrunn angehören.
Hochwasserschutzprojekte wie jenes an der Lafnitz gewinnen angesichts von Klimawandel und extremen Wetterereignissen an Bedeutung, zeigten sich Landeshauptmann-Stv. Anton Lang und Wasserlandesrätin Simone Schmiedtbauer beim Spatenstich überzeugt.
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