Südburgenland-Krimi
"Tod bei Oberwart": Interview mit Autor Thomas Himmelbauer
GÜTTENBACH (srg). Ende Oktober ist „Tod bei Oberwart“, das neueste Buch von Thomas Himmelbauer, erschienen. Die Bezirksblätter trafen den Autor zu einem Interview.
Ihr erster Südburgenland-Krimi ist 2009 erschienen. Damit sind Sie quasi der Pionier für Kriminalromane dieser Art aus unserer Region. Viele Autoren folgten diesem Erfolgsrezept – das wirft die Frage auf, warum dieses Buch-Genre in den letzten Jahren so beliebt geworden ist.
HIMMELBAUER. Ich denke, die Menschen lesen gerne Bücher, die in ihrer Umgebung spielen, denn mittlerweile gibt es ja fast für jedes Dorf in Österreich einen Regionalkrimi.
Was macht daher Ihre mittlerweile schon sechs Bücher aus? Was bestimmt die Handlung in jedem Buch?
Zuerst einmal sind in meinen Büchern alle Personen und die Handlung immer frei erfunden. Ich versuche jedoch gleichzeitig auch immer, Ereignisse, die in unserer Region wirklich stattgefunden haben, in den Büchern zu verewigen. So zum Beispiel das Hochwasser 2009 oder den Portiunkula Markt in Güssing. Oder ich erwähne auch den Märchenzug in Großpetersdorf oder das Burgrestaurant, wobei es diese beiden Institutionen gar nicht mehr gibt und sie somit in meinem Buch historisch verankert sind.
Auch Theateraufführungen verschiedenster Laienbühnen finden immer wieder Erwähnung.
Ja, ich hole diese Gruppen in meinen Büchern gerne etwas vor den Vorhang, da wir hier in unserer Region eigentlich stolz darauf sein können, wie hoch die Dichte an Laien-Theatergruppen ist.
Ihre Leser lieben auch die teils sehr detailreichen Schilderungen der Landschaft in Ihren Büchern.
Ja, das macht sicherlich jedes meiner Südburgenland-Bücher aus. Ich beschreibe die Schauplätze oder auch die Landschaft mit Absicht sehr genau, damit der Südburgenland-Leser die Orte so gut wie möglich nachvollziehen kann. Dabei liest der Leser über bekanntere Orte wie den Eisenberg und auch über sogenannte Geheimtipps wie den „Toten Mann“. So habe ich von Lesern außerhalb unserer Region und Zugezogenen gehört, dass ihnen meine Bücher als Informationsquelle über das Südburgenland dienen und sie unsere Region dadurch kennenlernen, was dem Buch einen gewissen Mehrwert gibt.
Es gibt somit wenige Orte unserer Region, die noch nicht in einem Himmelbauer-Krimi erwähnt wurden.
Tatsächlich ist das so. Ich habe sogar eine Übersichtskarte gezeichnet, wo alle Orte abgebildet sind und es fehlen kaum noch welche.
Sie selbst sind leidenschaftlicher Radfahrer, auch Ihr Hauptprotagonist Anton Geigensauer setzt sich gerne aufs Rad. Welche Interessen von Thomas Himmelbauer sind noch in Ihren Büchern abgebildet?
Es ist natürlich nicht zu leugnen, dass viele Handlungen an Radwegen spielen, da ich das Südburgenland auf diesem Weg sehr genau kennengelernt habe. Außerdem bin ich als Physiker ein passionierter Wetterbeobachter, aus welchem Grund Anton Geigensauer im ersten Krimi auch als Meteorologe getarnt arbeitete.
Zurück zum neuen Buch. Anton Geigensauer bleibt seinen Fans darin hoffentlich erhalten?
Ja, natürlich. Und er ermittelt jetzt das erste Mal gemeinsam mit einer jungen Praktikantin.
Abschließend noch eine Frage zum Autor Thomas Himmelbauer. Welche Bücher lesen Sie gerne?
Ich persönlich lese gerne Werke russischer Autoren, Tolstoi und Dostojewski mag ich sehr.
Buchpräsentation „Tod bei Oberwart“
23. November, 17.00 Uhr
Buchhandlung Desch-Drexler, eo
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