Landesregierung plant
Freiflächen-Photovoltaikanlagen nur in Güssing und Tobaj

Die neue Strategie der Landesregierung, bei Freiflächen-Photovoltaik nur auf große Ackerflächen zu setzen, stößt auf Kritik. | Foto: Gemeinde Strem (Symbolfoto)
  • Die neue Strategie der Landesregierung, bei Freiflächen-Photovoltaik nur auf große Ackerflächen zu setzen, stößt auf Kritik.
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Die Pläne der Landesregierung, wo im Burgenland künftig große Freiflächen-Photovoltaikanlagen gebaut werden sollen, bergen einige Überraschungen. Nur für 17 Gemeinden wurden so genannte Eignungszonen definiert, die meisten von ihnen liegen im Nordburgenland.

Im Bezirk Güssing werden laut Verordnungsentwurf Eignungszonen in den Gemeinden Güssing und Tobaj vorgeschlagen, wo die Energie Burgenland bereits große Baupläne hegt. In Güssing sollen in Richtung Urbersdorf bis zu 110 Hektar reserviert werden, weitere acht Hektar an der nördlichen Stadteinfahrt. 42 Hektar sollen auf Tobajer Hotter umgewidmet werden.

Eltendorf, Stegersbach nein

Im Entwurf finden sich hingegen weder Eltendorf noch Stegersbach, wo die Energie Burgenland schon über Abtretungen von Grundstücken rund um ihre Umspannwerke verhandelte. Die genauen Gründe dafür konnte auch Peter Zinggl, Leiter der Raumplanungsabteilung in der Landesregierung, auf Anfrage nicht nennen. "Kriterien für die Definition einer Eignungszone sind unter anderem der Netzanschluss für die Anlage, der Naturschutz und der Landschaftsschutz. Jedenfalls müssen Leitungskapazitäten frei sein", sagte Zinggl.

Paradox ist, dass auch für Strem keine Eignungszonen vorgeschlagen werden. Hier gibt es nämlich auf drei Hektar bereits eine Freiflächen-Anlage. Die aktuellen Ausbaupläne des Betreibers dürften nun durchkreuzt sein. "Für einen Ausbau müsste Strem als Eignungszone definiert sein", stellt Zinggl klar.

"Dächer vor Äcker"

Auf politischer Ebene stößt die Strategie der Landesregierung auf Widerspruch. Die ÖVP fordert, dass für Photovoltaikanlagen Dächer und vorbelastete Flächen Vorrang gegenüber Ackerland haben sollten. "Im neuen Raumplanungsgesetz ist der Vorzug der Dachflächen vor Freiflächen normiert. Es ist nicht erklärbar, warum die SPÖ zu der geplanten Umgehung der gesetzlichen Bestimmungen schweigt“, erklärte ÖVP-Landesobmann Christian Sagartz.

ÖVP-Energiesprecher LAbg. Walter Temmel vermisst Transparenz bei der Festlegung der Eignungszonen. "Wie die entsprechenden Flächen ausgewählt wurden, konnte uns bis dato niemand sagen. Dass die Eignungszonen zufällig auf wertvolles Ackerland fallen, ist für uns unverständlich." Es gebe viele vorbelastete Flächen wie Schottergruben, Deponiestandorte, ungenützte Randflächen, Flächen in Autobahnnähe oder bereits versiegelte Flächen.

Ähnlich argumentiert Grünen-Klubobfrau Regina Petrik. "Hunderttausend Parkplätze können mit Solarpaneelen überdacht werden, -zig Kilometer Lärmschutzwände stehen zur Verfügung, und auf den vielen großen Gewerbe- und Industriegebieten ist genug Fläche vorhanden."

Enge Grenzen im Bauland

Im Bauland werden der Photovoltaik enge Grenzen gesetzt, erläutert Peter Zinggl. "Für Betriebe dürfen es maximal 100 m2 sein, für Private 35 m2." Pläne für die Bestückung von Straßen gebe es im Nordburgenland für die A4 und die S31. Für die in Bau befindliche S7 gebe es zwar keine Pläne, Photovoltaik wäre aber zumindest "denkbar".

Weitere Eignungszonen sind in Deutschkreutz, Donnerskirchen, Halbturn, Hornstein, Wimpassing, Mönchhof, Nickelsdorf, Pama, Kittsee, Rotenturm, Jabing, Schattendorf, Trausdorf, Wallern und Tadten geplant.

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