"Wird ein Wahnsinns-Sommer"
Touristische Zuversicht in den den Bezirken Güssing und Jennersdorf

- Touristiker wie Josef Puchas, Friederike Vass und Karl Reiter (von links) freuen sich, dass sie ihre Hotels wieder aufsperren dürfen.
- Foto: Wurglits/Lülik/Reiters
- hochgeladen von Martin Wurglits
Die Ungeduld in der Hotellerie hat ein Ende. Seit heute, Mittwoch, der Corona-Lockdown gelockert wurde, dürfen Gäste wieder in Hotels, Pensionen und anderen Urlaubsquartieren nächtigen.
Josef Puchas hat die vergangenen Schließmonate für umfangreiche Umbauten in seinen beiden Häusern genutzt. "In Stegersbach sind zwanzig Zimmer, darunter sieben Suiten, neu eingerichtet und auf Fünf-Sterne-Niveau gehoben worden. Außerdem haben wir die überdachte Terrasse zu einem Sommergarten umgestaltet", berichtet er. Alle Corona-Schließzeiten addiert seien in Stegersbach rund eine halbe Million Euro investiert worden.
Investieren und renovieren
Seinen Thermenhof in Grieselstein hat Puchas sogar einer Runderneuerung unterzogen. Der Frühstücks- und Büffetbereich ist ebenso neu wie die Einrichtung und Ausstattung der Zimmer in dem 35-Betten-Haus. Hier sind über 300.000 Euro investiert worden.
"In Stegersbach herrscht viel Gästenachfrage. Die Buchungslage ist vor allem unter Leuten zwischen 40 und 70 Jahren hoch, die schon geimpft sind", weiß Puchas. "An den verlängerten Wochenenden könnte ich 500 Betten füllen, und auch der Sommer wird gewaltig." Positiv wirke sich der 75-Euro-Bonus der Landesregierung aus, der im Mai und Juni noch gilt.
"Etwas schwieriger" sei die Buchungssituation in Grieselstein, was mit der corona-bedingt eingeschränkten Kapazität der Therme Loipersdorf zusammenhänge, vermutet Puchas.
Gute Buchungsaussichten
Im Hotel Allegria in Stegersbach laufen die Buchungen für Mai gut, für Juni sei die Voraussage noch etwas schwierig, schildert Hotelier Karl Reiter. "Aber wir schauen positiv nach vorne." In der Therme seien zuletzt viele kleinere Renovierungen vorgenommen worden, die neue "Sky-Sauna" werde demnächst fertiggestellt.
Die Mitarbeiter in Hotel und Therme seien noch alle unter Vertrag, es habe keine Kündigungen gegeben, sagt Reiter. "Ob auch alle an Bord bleiben, wird man sehen."
Im "Puchas plus" in Stegersbach habe man rund 95 Prozent des Personals halten können, betont Josef Puchas, der seinen Mitarbeitern wöchentliche Corona-Tests und bei Bedarf Deutschkurse anbietet.
Hochzeiten ante portas
Zuversicht strahlt auch Friederike Vass aus, die das "Eisenberg" in Eisenberg an der Raab führt. "Zu Pfingsten sind wir schon ausgebucht. Ab Juli dürfen voraussichtlich wieder Hochzeiten stattfinden, kleinere Seminare können schon jetzt abgehalten werden", so ihr Ausblick.
Buchungen würden aber wahrscheinlich noch kurzfristiger erfolgen als früher. "Das hängt mit den Corona-Vorschriften für Auslandsreisen zusammen. Viele Gäste warten daher noch ab", hat Vass beobachtet.
"Ein Wahnsinns-Sommer"
Bei den Hochzeiten, für die das "Eisenberg" österreichweit bekannt ist, rechnet sie mit einem Nachzieheffekt. "Manche Brautpaare haben ihren Termin schon dreimal verschoben, manche fünfmal. Das führt dazu, dass wir im August in acht Tagen sechs Hochzeiten haben werden."
Das Resümee von Vass: "Schon 2020, als wir bis Oktober aufmachen durften, waren wir zu 98 % ausgelastet. Und auch heuer wird es ein Wahnsinns-Sommer."





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