Gedenken und Erinnern
60 Jahre nach dem Flugzeugabsturz in Tulfes

Das schwerste Flugzeugunglück der österreichischen Luftfahrt jährt sich am 29. Februar zum 60. Mal. Die „Britannia 312“ der British Eagle International Airlines zerschellte am Glungezer – alle Insassen kamen damals ums Leben. | Foto: ZVG/Kendlbacher
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  • Das schwerste Flugzeugunglück der österreichischen Luftfahrt jährt sich am 29. Februar zum 60. Mal. Die „Britannia 312“ der British Eagle International Airlines zerschellte am Glungezer – alle Insassen kamen damals ums Leben.
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Das schwerste Flugzeugunglück der österreichischen Luftfahrt jährt sich am 29. Februar zum 60. Mal. Im Februar 1964 kam es in Tulfes zu einem tragischen Vorfall, bei dem eine britische Maschine mit 75 Passagieren und acht Besatzungsmitgliedern am Gipfel des Glungezers abstürzte – alle Insassen kamen ums Leben.

TULFES. Es ist das schwerste Flugzeugunglück der österreichischen Luftfahrt. Am 29. Februar 1964, genau um 13:04 Uhr Innsbrucker Ortszeit, durchschnitt das Passagierflugzeug „Britannia 312" den Himmel über London. An Bord befanden sich acht Besatzungsmitglieder und Dutzende ahnungslose Seelen, die sich in die Lüfte erhoben. Doch das Flugzeug kam nie in Innsbruck an – alle 75 Passagiere und acht Besatzungsleute starben, als die britische Maschine am Gipfel des Glungezers zerschellte. Auf der Karte war die Höhe des Glungezers nicht angegeben.

Foto: ZVG/Kendlbacher

Der Absturz

Um 15 Uhr befand sich das Flugzeug im Landeanflug. Der 40-jährige britische Pilot, bekannt für seine große Erfahrung, kommunizierte mit dem Flughafen Innsbruck. Zu diesem Zeitpunkt herrschten schlechte Sichtverhältnisse und er erklärte, dass er aufgrund der Wolken nicht weiter vorankommen könne und vorerst im Bereich des Patscherkofels kreiste. Kurz darauf brach der Funkkontakt ab und die Piloten reagierten nicht mehr auf die Anfragen der Flugsicherung. Kurz vor 16 Uhr wurde mit der Suchaktion nach dem vermissten Flugzeug begonnen. Die Suche nach dem Wrack gestaltete sich äußerst schwierig, da niemand genau wusste, wo sich die Maschine zuletzt befunden hatte. Zunächst wurde vermutet, dass die „Britannia 312“ nach dem Verlust des Funkkontakts in einem anderen Gebiet außerhalb der Schlechtwetterzone unterwegs war. Erst gegen Abend verdichteten sich die Hinweise darauf, dass die Maschine abgestürzt sein könnte. Die späteren Untersuchungen ergaben, dass die „Britannia“ um 15:14 Uhr in einer Höhe von 2.601 Metern am Glungezer zerschellte. Zu diesem Zeitpunkt herrschten dichte Wolken und starkes Schneetreiben. Das Unglück löste eine massive Lawine aus, die einen Großteil der Flugzeugtrümmer und der Leichen 400 Meter in die Tiefe riss und sie unter sich begrub.

Laut Berichten schaufelten die Bergungsleute 14 Tage lang, um die Leichen aus den Trümmern und Schneemassen zu befreien. | Foto: ZVG/Kendlbacher
  • Laut Berichten schaufelten die Bergungsleute 14 Tage lang, um die Leichen aus den Trümmern und Schneemassen zu befreien.
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Gedenkfeier am Gipfel

Die Flugzeugkatastrophe jährt sich nun am 29. Februar zum 60. Mal, daher möchte der Tulfer Bgm. Martin Wegscheider einen Gedenkaufstieg von der Mittelstation der Glungezerbahn bis zum Gipfelkreuz des Schartenskogel durchführen und dort genau um die Uhrzeit des Absturzes eine Gedenkmesse mit Dekan Augustinus feiern. „Um auch den Rettern, die damals zu Fuß über das Voldertal zur Unglücksstelle aufgestiegen sind, ein Andenken zu widmen, möchten wir die Kränze, die wir am Gipfelkreuz des Schartenkogels niederlegen wollen, zu Fuß von der Mittelstation zum Schartenkogel tragen und würden uns freuen, wenn sich viele dem Gedenkzug anschließen würden", so Wegscheider. Treffpunkt ist am 29. Februar 2024 um 13 Uhr bei der Mittelstation der Glungezerbahn. Die Veranstalter empfehlen einen Aufstieg mit Tourenski oder Schneeschuhen. Um 15 Uhr findet dann am Gipfelkreuz des Schartenkogels der Gedenkgottesdienst statt. Wem der Weg von der Mittelstation zu anspruchsvoll ist, kann sich auch dem Gedenkzug ab der Bergstation des Tulfein Expresses anschließen.

Ein Teil des Wracks steckt noch heute in einem Baum bei Tulfes.
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