Gemeindeversammlung
AldranserInnen kritisieren geplante Umfahrung

Nachdem er die Projekte der Gemeinde Aldrans vorstellte stand Bürgermeister Johannes Strobl den Anliegen der BürgerInnen Rede und Antwort. | Foto: Oliver Zenz
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Am Abend des Donnerstags, dem 1. Dezember, fand eine öffentliche Gemeindeversammlung im Gemeindesaal in Aldrans statt. Dort kritisierten viele BürgerInnen die geplante Umfahrung des Aldranser Ortszentrums. 

ALDRANS. Die beschlossene Umfahrung des Ortszentrum Aldrans soll in den nächsten Monaten und Jahren konkretisiert werden und dann in die Umsetzung gehen. Die neue Straße soll am Felseneck von der Innsbrucker Straße abzweigen, südwestlich des Ortskerns vorbeiführen und beim Sägewerk Dollinger in die Rinner Straße münden. Dadurch soll der Durchzugsverkehr von Tulfes, Rinn, Sistrans oder Lans nicht mehr durch den Ortskern müssen, was das Ortsgebiet ausschlaggebend entlaste. 

BürgerInnen kritisieren Projekt

Von 19:30 Uhr bis kurz nach 22:00 Uhr standen Bürgermeister und Gemeinderat den Fragen der Kritikerinnen zur Antwort. Zu Beginn stellte der Bürgermeister Johannes Strobl Projekte der Gemeinde, wie den Ausbau des Öffi- und Radwegnetzes, den sozialen Wohnbau und die Umfahrung des Ortskerns. Danach konnten die BürgerInnen ihre Anliegen stellen. Viele BürgerInnen sind der Meinung, dass die Umfahrung nicht den Verkehr löse, sondern ihn lediglich verlagere. Der Ortskern würde zwar entlastet werden, jedoch könnten andere Gebiete von Aldrans noch stärker belastet werden. Laut einer Bürgerin wären Pendler von Tulfes wegen der neuen Route über Aldrans schneller in Innsbruck als über die derzeit schnellere Variante über die Autobahn über Hall. Auch die Patscherkofelbahn wäre dadurch über Aldrans schneller erreichbar als über die bisherige schnellste Verbindung über Igls. Dies könnte eine zusätzliche Belastung für die BewohnerInnen in Aldrans bedeuten. Auch der mögliche Lärm durch die Umfahrung und die Kosten wurden kritisiert. 

Die geplante Umfahrung zweigt beim Felseneck von der Innsbrucker Straße ab, führt über derzeit landwirtschaftlich genutzte Flächen zur Lanser Straße hinauf und danach durch Waldflächen zum Sägewerk Dollinger, wo sie in die Rinner Straße mündet.  | Foto: Gemeinde Aldrans
  • Die geplante Umfahrung zweigt beim Felseneck von der Innsbrucker Straße ab, führt über derzeit landwirtschaftlich genutzte Flächen zur Lanser Straße hinauf und danach durch Waldflächen zum Sägewerk Dollinger, wo sie in die Rinner Straße mündet.
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Umfahrung benachteiligt Öffis

Der Bürger Thomas Weber kritisierte, dass durch die Umfahrung der Individualverkehr bevorzugt werden würde und öffentliche Verkehrsmittel nicht dagegen mithalten könnten: "Wenn Wirtschaft die Lösung ist, dann brauchen wir wirtschaftliche Lösungen, die schnell und günstig sind. In 10 Jahren wird das Auto hoffentlich als nicht mehr zeitgemäß gesehen. Wenn wir Emissionen reduzieren wollen, sollten wir nicht jetzt noch neue Straßen bauen. Das sind Lösungen aus den 70er Jahren, die Umfahrung ist nicht zeitgemäß.", so Weber: "Die neue Straße bietet sich nicht für Bushaltestellen an, da sie zu weit vom Wohngebiet entfernt ist. Dadurch hätten Autofahrer einen zu großen Vorteil gegenüber Öffi Benutzer." Bürger kritisierten auch den Bau der Straße auf landwirtschaftlichen Flächen. Vor allem in Zeiten von mehreren Krisen müssen die Versorgung durch die heimische Landwirtschaft gesichert werden. Auch die Verbauung einer Waldfläche nahe dem Ortszentrum, die als Naherholungsgebiet gilt, wurde von vielen Bürgern abgelehnt.

Spielplatz im Ortszentrum fehlt

Eine besorgte Bewohnerin kritisierte, dass es keinen vernünftigen Spielplatz im Ortsgebiet gab, weswegen man mit dem Auto zu einem Spielplatz in den benachbarten Gemeinden fahren müsse: "Wenn die Kinder merken, dass man nicht mit dem Auto zum Spielplatz fahren muss, sondern dieser zu Fuß im Ort erreichbar ist, dann gelingt die Verkehrswende in der Zukunft viel leichter. Diese Prägung kann zum entscheidenden Umdenken führen." Der einzige Spielplatz in Aldrans ist der Waldspielplatz, der auf der geplanten Route der Umfahrung liegt. Dieser ist aber speziell für Kinderwägen schwer erreichbar und bestehe aus veralteten Geräten. Bürgermeister Strobl gab bekannt, dass gerade nach einer Fläche für die Errichtung eines Spielplatzes gesucht wird. 

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