Dresch-Flegel: Ein Absamer Verein
Die Ritter zum Anfassen

Die Dresch-Flege sind eine Mittelalter-Gruppe aus Absam. Sie treten auf verschiedenen Veranstaltungen mit actionreichen Szenen auf und freuen sich über Interessierte, die gerne mitmachen wollen. | Foto: Dresch-Flegel
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  • Die Dresch-Flege sind eine Mittelalter-Gruppe aus Absam. Sie treten auf verschiedenen Veranstaltungen mit actionreichen Szenen auf und freuen sich über Interessierte, die gerne mitmachen wollen.
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Kein Verein der gewöhnlichen Art: Die Dresch-Flegel verkleiden sich als Ritter und schlagen auch zu.

ABSAM. Im Jogginganzug und mit einem Schwert: Montags und mittwochs sieht man die Mitglieder des Mittelaltervereines Dresch-Flegel am Absamer Sportplatz trainieren. Spaziergänger halten an, staunen, schmunzeln und kommen mit den Mitgliedern ins Gespräch. Sie wollen wissen, was für Leute sie sind und warum sie das machen. "Es gibt keinen klassischen Mittelalterfreak", schickt Vereinsmitglied der Dresch-Flegel Markus Windisch beim BEZIRKSBLÄTTER-Gespräch voraus. Das einzige, was alle Mitglieder verbindet: Auf die eine oder andere Art sind sie von der Epoche fasziniert. Er selbst ist beruflich in der IT-Branche tätig und schlüpft zweimal in der Woche in eine andere Rolle bei den Dresch-Flegeln. "Jeder hat seinen Paradecharakter mit Namen und Geschichte", erklärt Windisch. Er ist zum Beispiel Albrecht, der Herold, des Königs Bote, der den ZuschauerInnen auf verschiedenen Festen erklärt, was passiert. Die Gruppe probt für die Saison, die von Ende April bis Ende August anhält, Szenen ein. Eine richtige Choreographie mit Kämpfen und einer Geschichte. So proben die Dresch-Flegel für heuer eine Szene, in der Kreuzritter auf die Ottomanen treffen. "Eine Liebesgeschichte á la Romeo und Julia gibt es natürlich auch", zwinkert Windisch. "aber mit Happy End." Er und seine Kumpanen schlüpfen in Ritterrüstungen, die vom Schmied gefertigt wurden, in Kleider, die sie selbst genäht haben und wenn sie ihr Lager am Festgelände aufschlagen, gibt es kein Handy, keine Softdrinks, sondern Lagerfeuer, eigenes Holzbesteck und gute Gespräche. Für Windisch selbst ist das Mitwirken im Verein bewusste Entschleunigung, eine befohlene Auszeit. Hier geht es vor allem um den Spaß bei der Sache.

Show ist erstrangig

"Es gibt Vereine, die sehr streng auf die Authentizität achten. Bei uns ist das auch wichtig, aber nicht todernst. Jeder kann seine Figur individuell ausschmücken", erklärt er. Außergewöhnlich ist außerdem, dass bei den Dresch-Flegeln auch Frauen mitkämpfen dürfen. "Für uns sind eine gute Show und eine tolle Choreographie am wichtigsten." Zirka 20 Auftritte absolvieren die "Ritter zum Anfassen", die danach auch gerne für Fotoshootings oder Gewandproben zur Verfügung stehen.
Viele der Mitglieder sind fanatische BastlerInnen. Hobbytischler, Hobbyschneider, Hobbyschmiede – ihr Können wollen sie auf diesem Weg auch zur Schau stellen. Aber nicht nur auf verschiedenen Festen – demnächst zwischen 26. und 28. April in Rattenberg – sind die Dresch-Flegel zu sehen. Sie treten auch mit Feuershows auf oder helfen tatkräftig bei der Brautentführung auf Hochzeiten mit. Trotz der großen Begeisterung für das Mittelalter freut man sich auch über die modernen Möglichkeiten: So ist man als Mittelalterfan auch bei Facebook-Gruppen mit dem Namen "Mittelalter-Markt für Gebrauchtes & Neues – Larp, Wikinger, Kelten, usw." mit dabei. Mit anderen Genossen in Kontakt zu bleiben und sich über die Trends auszutauschen ist – außerhalb eines gemeinsamen Lagers – auf diesem Weg am einfachsten.

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