FC Raika Volders
Die Volderer stehen ohne zweite Mannschaft da

Das Team der zweiten Kampfmannschaft des FC Volders musste abgemeldet werden. | Foto: FC Volders/KM2
  • Das Team der zweiten Kampfmannschaft des FC Volders musste abgemeldet werden.
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Der FC Raika Volders wird in der kommenden Saison nur mehr mit einer Kampfmannschaft in die Meisterschaft gehen. Die "Zweier" mussten aufgrund von Spieler- und Trainerabgängen abgemeldet werden. 

VOLDERS. Das Leder bei der zweiten Kampfmannschaft des FC Volders (FCV) rollt vorerst nicht mehr. Grund dafür sind die jüngsten Trainerabgänge durch Mateo Leitner und Co-Trainer Lukas Leimser.  Laut der beiden wurde dem Vorstand, rund um Ex-Nationalspieler Michael Streiter, auch ein potenzieller Nachfolger vorgeschlagen. Patrick Gigler, zu dieser Zeit noch Nachwuchstrainer beim FC Volders, sollte die zweite Kampfmannschaft (2. Klasse) ab der Saison 2022/23 übernehmen. Aufgrund eines Angebots aus der Gebietsliga stand dieser nicht mehr zur Verfügung. Spieler verließen den Verein und der Kader von FC Volders 2 wurde immer dünner. Schlussendlich musste der Verein die zweite Mannschaft vergangene Woche abmelden. Aber alles der Reihe nach.

Entschluss bereits im März

Der Entschluss aufzuhören, stand für den Co-Trainer Lukas Leimser im März dieses Jahres fest. Zwei Wochen später entschied sich auch Leitner in der kommenden Saison nicht mehr weiterzumachen. Dem Verein schlugen die beiden Patrick Gigler als Nachfolger vor. Dieser war im März 2022 noch Nachwuchstrainer beim FCV. "Wir haben dem Vorstand bereits im März mitgeteilt, dass wir nicht als Trainer für die kommende Saison zur Verfügung stehen. Wir haben sogar einen Trainervorschlag gemacht", so Mateo Leitner. Gespräche zwischen Gigler und dem Vorstand bezüglich Nachfolge habe es keine gegeben. Die Nachfolge wurde am Fußballplatz beiläufig erwähnt, konkret wurde es aber nie. Im Laufe des Frühjahrs hat der potenzielle Nachfolger dann ein Angebot aus Fritzens (Gebietsliga) erhalten. Volders und Fritzens hatten immer ein Gutes Verhältnis. Vor allem, weil die Nachbarsorte eine Spielgemeinschaft im Fußballnachwuchs pflegen. "Da die Gespräche seitens des FC Volders nie konkretisiert wurden und ich dann ein Angebot aus der Gebietsliga bekommen habe, war für mich die Sache klar. Natürlich ist es schade, dass die 2er-Mannschaft aufgelöst werden musste, aber mich jetzt als ‚Buhmann‘ hinzustellen, finde ich unfair", so Patrick Gigler. Im Laufe des Frühjahrs wurden auch Gespräche zwischen dem SV Fritzens und Spielern von FC Volders 2 geführt. Die Fritzener wollte sich offenbar für die kommende Saison verstärken, und das mit Volderer Jungs.

Kader wurde immer dünner

Nach den Gesprächen zwischen Fritzens und drei Spielern, machte sich der Rest von Volders 2 Sorgen um die Zukunft, zumal die Trainerfrage noch zu klären war. Seitens des FC Raika Volders wurde der Transfer der drei Spieler akzeptiert. Mitte Juni folgte dann die erste Sitzung zwischen FC Volders 2 und dem Vorstand. "Die Spieler wurden recht spät gefragt, ob sie weitermachen. Für viele war die Zukunft ungewiss, da ja kein Trainer präsentiert werden konnte. Auch einige Abgänge musste man verkraften. Dass die Spieler nicht weitermachen, wenn es keinen Trainer gibt, verstehe ich. Und der Vorstand präsentiert keinen Trainer, weil zu wenig Spieler weiterspielen. Da beißt sich die Katze in den Schwanz", so Ex-Trainer Mateo Leitner, der bei der Sitzung ebenfalls anwesend war. Zu diesem Zeitpunkt haben zehn Spieler geäußert in der kommenden Saison weiter zu spielen. Schlichtweg zu wenig, wenn man in eine Saisonvorbereitung gehen will. Als dann weitere Spieler das Gespräch mit Fritzens und anderen Vereinen suchten, rückte der Erhalt der zweiten Kampfmannschaft von Volders in weite Ferne. Der Vorstand des FC Volders zeigte dürfte von den Transfergesprächen diverser Spieler nicht begeistert gewesen sein. "Leider ist es so gekommen, dass sechs, sieben Leute nach Fritzens wechseln wollten. Daher mussten wir dem Rest der Mannschaft mitteilen, dass wir zu wenig Leute haben. Wir haben zum Schluss alles versucht, einen Trainer zu finden. Mit einem Kader von zehn Leuten wird es dann allerdings schwierig", so Obmann-Stv. Manuel Streiter. Gigler wolle er aber ausdrücklich keine Schuld zuweisen.

Was hat dazu geführt?

Bei vielen tauchte die Frage auf, was dazu geführt hat, dass Volders keine zweite Kampfmannschaft mehr stellen kann. Für die Nachwuchsarbeit in Volders ist es ein herber Schlag, wie Nachwuchsleiter und Vorstandsmitglied Stefan Mayr weiß: "Ja, wir gestehen Fehler ein, wir hätten es sicher besser machen können. Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände. Wir suchen allerdings nach einer Lösung, damit wir in der Saison 2023/24 wieder eine zweite Kampfmannschaft melden können." Dass die Kampfmannschaft 2 aus Volders in der kommenden Saison nicht mehr auflaufen wird, steht also fest. Die Vorkommnisse der vergangenen Wochen und Monate lassen Spieler, Vorstand, Nachwuchs und Eltern nicht gerade glücklich zurück. "Wir haben uns natürlich bemüht, einen neuen Trainer zu finden. Leider sind auch Spieler weggegangen und dadurch war, wie bei vielen anderen Vereinen auch, zu wenig Spielermaterial vorhanden. Daher mussten wir die Nennung zurückziehen", so Obmann Michael Streiter abschließend. Spielereltern haben bereits das Gespräch mit dem Verein gesucht und werden in den kommenden Tagen mit dem Vorstand sprechen.

Stimmen der umliegenden Vereine

SV Thaur
„Bei uns ist man in Sachen Nachwuchs sehr gut aufgestellt. Wir haben die letzten Jahre sehr darauf geschaut und profitieren jetzt natürlich davon. Wir merken, dass wir relativ großen Zulauf von den Nachbardörfern haben. Es ist sehr schade um die ‚Zweier' in Volders, ich glaube, dass Fußball immer mehr an Attraktivität verliert, weil es so viele andere Sportarten und Möglichkeiten gibt", so der Obmann des SV Thaur, Alexander Erber.

SK Rum
„Wir sind sehr froh, dass wir keine Nachwuchsprobleme haben und die jungen Burschen die Chance bekommen, zu spielen. Aufgrund des Einzugsgebietes sind wir anders aufgestellt. Momentan haben wir 170 bis 180 Kinder, von U6 bis U14 inkl. U16 haben wir alle Klassen durchgehend besetzt. Ich finde es natürlich schade, aber ich glaube, die Volderer werden wieder kommen!", so der Obmann des SK Rum, Rene Meixger.

SPG Rinn/Tulfes
„So viele Nachwuchsmannschaften wie derzeit hatten wir noch nie. Bei der Kampfmannschaft Reserve ist es auch ähnlich. Wir suchen aber noch dringend Trainer, die zwei Mannschaften von uns betreuen. Daher müssen wir schauen, dass was nachkommt, sonst werden wir auch  Probleme bekommen", so der Obmann SPG Rinn/Tulfes Florian Frühauf.

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