Ein Fagottist und der Schwan

Lebt die dirigierte Musik: Gustav Kuhn hat mit seiner „Carmina Burana“ frenetischen Jubel ausgelöst. | Foto: Tom Benz
  • Lebt die dirigierte Musik: Gustav Kuhn hat mit seiner „Carmina Burana“ frenetischen Jubel ausgelöst.
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  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

ERL. Ja, auch das darf Gustav Kuhn: eine kleine Unkonzentriertheit des Fagottisten, ein verpatztes Solo, kein Problem. Er wiederholt einfach den Eingang zum Lied des gebratenen Schwans, „Olim lacus colueram“ und erklärt dem Publikum, „dass dieser Schwan nicht wirklich schön war, darum machen wir das noch einmal.“

Die wirkungsvolle „Carmina Burana“ lebt vom Kontrast der Musik der Bearbeitung der Lieder aus Benediktbeuern von Carl Orff. Und vom riesigen Chor-und Orchesterapparat.

Klar, beim imposanten Eingang der Kantate, „O fortuna“, ist Gehörgangsmassage angesagt. Mit Wucht und Kraft brachte das Orchester und der wieder grandios vorbereitete Chor das Publikum in das Werk. Doch dann begann eine Seelenwanderung des Dirigenten. Subtile Dynamik, straffe Tempi und das überraschende Hervorholen von Instrumentengruppen, die Kuhn für die Gesamtheit des Werkes wichtig erscheinen, charakterisierten seine Interpretation. Kleine Konzentrationsschwächen des Orchesters – natürlich ist das Werk im Repertoire der MusikerInnen Standard – werden Kuhn in Erl sogar jubelnd verziehen. Perfekt die Solisten: Herrlich liedhaft sang Bariton Bernd Valentin, brillant Sopranistin Cidgem Soyarslan und mit klarem Falsett Tenor Wolfram Wittekind. Großen Applaus ernteten auch die Buben der Wiltener Sängerknaben, exzellent vorbereitet von Johannes Stecher.

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