Reisen
"Einmal Auszeit von Corona, bitte"

- Trotz der schwierigen Situation für die Reisebranche macht sich der Inhaber von Lampe Reisen keine Sorgen. Bis vor kurzem konnten sogar einige Buchungen nach Dubai oder die Malediven getätigt werden.
- hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)
Vor nicht einmal einer Woche konnten Reisebüros von Tirol aus ihre Kunden in den Urlaub schicken. Mittlerweile ist Tirol Sperrzone, ein Ausreisen nur mehr mit Tests möglich. Wie es noch vor einer Woche ausgesehen hat, erzählt Dietmar Pickelmann von Lampe Reisen aus Hall. Geändert hat sich seither auch nur die Tatsache, dass die Anfragen auf Grund der Bestimmungen, noch weniger geworden sind.
HALL. Dietmar Pickelmann ist kein Jammerer, denn trotz allem darf er sein Reisebüro in der Haller Altstadt öffnen und auch eine Insolvenz droht ihm nicht. Das Unternehmen, welches schon seit über hundert Jahren besteht, hat immer gut gewirtschaftet, die Mitarbeiter – insgesamt fünf – sind in Kurzarbeit, niemand musste entlassen werden. Man hält sich mit den finanziellen Hilfen des Staates über Wasser. Trotzdem sagt er, dass er im letzten Jahr im Vergleich zum Jahr davor 80 bis 90 Prozent finanzielle Einbußen hatte. "Aber es ist nicht existenzbedrohend", bleibt Pickelmann positiv, der darauf hofft, dass bald wieder freizügiger gereist werden kann. Das Erstaunliche am Ganzen: Trotz weltweiter Reisewarnungen trudeln noch Anrufe und Anfragen bei Lampe Reisen ein. Der Wunsch der Kunden: So weit wie möglich von Corona weg zu sein und ein bisschen Erholung von der aktuellen angespannten Lage im eigenen Land zu bekommen. Sonne, Strand, Meer und Cocktails stehen hoch im Kurs. Städte- oder Partyurlaube sind ja unmöglich. "Auch morgen fliegen wieder vier Leute nach Dubai", erklärt Pickelmann, welche Reisedestinationen aktuell beliebt sind. Aber auch die Malediven werden noch von Fluggesellschaften von München aus angeflogen. Weitere Destinationen sind die Kanarischen Inseln und die Dominikanische Republik, die als "coronasichere" Ziele gelten.
Selbständige reisen
Erlauben kann sich den Spaß aber nicht jeder. Nicht, weil es finanziell nicht tragbar wäre – aktuell kann man Reisen um bis zur Hälfte günstiger buchen –, sondern wegen der Zeit. "Die meisten Kunden, die jetzt mit uns verreisen, sind 40 plus, selbständig, haben kaum Verpflichtungen und können ihre Zeit frei einteilen. Angestellte können bei der Heimreise nicht einfach fünf Tage in Quarantäne gehen", erklärt Pickelmann. Gewisse Einreisebestimmungen hat allerdings jedes Land. Die Malediven sind beliebt, weil dort jeder getestet wird, es ein Restaurant auf der Insel gibt und man sich quasi nicht ansteckt, weil von Angestellten bis Gästen alle "negativ" sind. Man kann Sonne tanken und die Seele ungetrübt baumeln lassen. Dubai wiederum bietet mehr Leben. Hier gibt es Strände und Hotelkomplexe mit Bars und Co. An den Eingängen werden die Gäste "desinfiziert", jedes Glas verschwindet, sobald es vom Gast an der Bar abgestellt wird, nur im öffentlichen Raum herrscht Maskenpflicht. "Du bist der König vor Ort, weil so wenig los ist. Ein Kunde von mir hat mich angerufen, dass er noch eine Woche bleibt, weil es ihm so gut gefällt."
Genau so spontan muss man sein können, denn eine Buchung lohnt sich auch nur dann, wenn man einen negativen Test hat – und meistens soll der nicht älter als zwei Tage sein, um einreisen zu können. Buchen, Koffer packen und ab in den Urlaub.

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Und was bringt die Zukunft? "Man muss positiv bleiben. Ich hoffe, im April/Mai geht es wieder los. Für uns ist wichtig, dass die Fluggesellschaften wieder fliegen können, denn wir machen unser Hauptgeschäft mit Pauschalreisen." Außerdem versucht man die Kunden zu locken: Wer bis zum 28. Februar bucht, kann 45 Tage vor Urlaubsantritt kostenlos stornieren und es gibt auch Frühbucherboni von bis zu 20 Prozent. "So etwas hat es bei uns noch nie gegeben", so Pickelmann. Die Buchungen sind trotz Angeboten sehr verhalten. "Den Leuten steckt der Schock des letzten Jahres noch in den Knochen", meint Pickelmann.



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