Fusion der Tourismusverbände: Region im Dunkeln gelassen!

REGION (lage). Der Telfer Tourismusverband „tirolmitte“ beharrt weiterhin darauf, eigenständig zu bleiben. Gegenüber den Entscheidungsträgern im Land bringt der Telfer Obmann Peter Lobisser Argumente gegen eine Fusion mit Innsbruck vor, drängt darauf, zur Stärkung der Region Buchen und Mösern ins Boot zu holen. Doch diese Ortsteile werden nicht angetastet!

Die Entscheidung, welcher Tourismusverband mit welchem eine Ehe eingeht, wird in der Tourismusabteilung des Landes getroffen, politisch vom zuständigen Referent LH Günter Platter. Damit lassen sich die Landesoberen aber Zeit, wie mit dem TVb „tirolmitte“ vorgegangen wird, die Geduld von Vorstand und Aufsichtsrat rund um Obmann Peter Lobisser und AR-Vorsitzende Helga Unterwurzacher wird auf eine harte Probe gestellt. In einer Presse-Aussendung meint TVB-Obmann Lobisser am Dienstag dieser Woche: "Die WÜrfen scheinen gefallen zu sein, das Land will den Zusammenschluss von Innsbruck mit tirolmitte und Mieming verordnen." Jetzt will Lobisser aus der Situation das Beste machen, wie er sagt: "Wir werden uns nicht billig verkaufen."

Auf Anfrage von BEZIRKSBLATT meint der Leiter der Tourismusabteilung im Land, Dr. Gerhard Föger, dass die Telfer Ortsteile Buchen und Mösern sicherlich nicht angetastet werden: „So viel ist fix! Alles andere ist noch offen. Bei uns treffen viele Stellungnahmen von Unternehmen und Verbänden ein, Landeshauptmann Platter wird dann entscheiden. Wie die Entscheidung aussieht, weiß ich noch nicht!“ (Stand v. Montag, 18. 10.)

Wird es eine Zwangsehe „durch die Blume“? Obmann Lobisser wird nicht müde, auf die Vorteile einer eigenen Region „tirolmitte“ in Verbindung mit den Telfer Ortsteilen Buchen und Mösern (gehören zum TVb Olympiaregion Seefeld) sowie auch mit dem Mieminger Plateau hervorzuheben. Die TVb-Vertreter in Buchen und Mösern pochen selbst auf eine Trennung von Seefeld und Eingliederung in den Telfer Verband, so Lobisser. Zwei Stellungnahmen, von Buchener/Möserer Seite und „tirolmitte“ sind längst auf dem Tisch der Tourismusabteilung im Land. Darin stellt sich „tirolmitte“ als ein schlagkräftiger Verband mit attraktiver Angebotsvielfalt dar (siehe auch "zur Sache" unten) und Mösern/Buchen bringt die Argumente für eine Dazugehörigkeit zum Inntal-Verband vor. „Es ist aber nicht die allgemeine Meinung“, meint dazu Dr. Föger: „Buchen und Mösern bleiben bei Seefeld!“

Am 1. Jänner 2011 soll die Fusionierung der Tourismusverbände im Tal in Kraft treten, wie auch immer diese aussieht, heißt es aus der Tourismusabteilung. Bis dahin sollten auch alle Fakten geklärt sein, auch Anhörungen und Gespräche stehen noch an. „Bisher hat noch niemand Kontakt mit uns aufgenommen“, zeigt sich der tirolmitte-Obmann Mag. Peter Lobisser verwundert. Für persönliche Gespräche war man bisher von Landesseite nicht bereit. „Wir fordern einen runden Tisch, wo alle Anliegen nochmal dargelegt werden“, so Lobisser.

Der Befürchtung, dass nach einer Fusion mit Innsbruck das neue Mitglied „tirolmitte“ weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat ein Stimmrecht haben solle, entgegnet Föger: „Im Innsbrucker Verband wird im Herbst 2011 neu gewählt, dann hat auch Telfs die Chance, zum Stimmrecht zu kommen (sollte die Fusion auch tatsächlich zustande kommen, Anm. d. Red.), vorher nicht.“

Zur Sache:

Was spricht für den Zusammenschluss von Mösern und Buchen mit dem Verband „tirolmitte“?

- Rad/Bike-Region
- Wander- und Spazierwegregion
- Kletterdestination
- Kultur
- Shoppingerlebnis Telfs
- Kultur, Sport und Veranstaltungszentrum Telfs
- Pferderegion
- Geplanter Weg Hundstalsee
- Wintersportregion/Pirchkogellift
- Schiwandern Mösern/Buchen
- Naturrodelparadies
- Wellness (Interalpen)
- Kulinarik (Genussregion)
- Hotelierie (Pension bis 5-Sterne)
- Konferenz- und Kongresstourismus Interalpen und Telfs
- Zukunftsperspektiven: Golfregion (Zimmerberg, Mieming)
- Pirchkogellift - Kühtai (Anbindung vom Inntal aus)