Großer Jubel zum Ende

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Ein Glas Rum und der Musterknabe ist am "falschen" Weg. Benjamin Brittens musikalisches Sittengemälde der spießigen britischen Gesellschaft in Form der komischen Oper "Albert Herring" war die letzte Inszenierung der scheidenden Intendantin Brigitte Fassbaender. Dabei bewies sie großen Humor im Umgang mit dem Werk. Und sowohl sie als auch das Publikum konnten die Früchte der 13-jährigen Arbeit ernten. Es stand ein perfekt harmonierendes Ensemble auf der Bühne, stimmlich präsent und schauspielerisch professionell, die Ausstattung von Bettina Munzer ergänzte genial. Susanna von der Burg als Lady Billows sah aus wie Miss Marple, beherrschend in Stimme und Schauspiel bot sie eine herausragende Leistung. Ihr zur Seite als böse Haushälterin Florence Pike stand Anne Schuldt in Höchstform. Ebenso wie Joachim Seipp als Pfarrer Gedge, Dale Albright als Mr. Upfold sowie Marc Kugel als Polizist Budd.

Eine fantastische Paarung gaben Todd Boyce als Sid und Marija Jokovic als Nancy genauso wie das Trio der "Nervensägen" Emmi (Hannelore Preindl), Cis (Susanne Langbein) und Harry (Michael von den Wiltener Sängerknaben). Die beherrschende Mutter von Albert sang Jennifer Maines und sie erwies sich erneut als Eckpfeiler im Innsbrucker Ensemble. Den schüchternen, bemutterten Sohn Albert, der nach der Wahl zum Maikönig endlich aus ihren Fängen herauskommt, sang Joshua Lindsay präsent, technisch brillant und ausgewogen im Schauspiel.

Musiker in Top-Form
Alexander Rumpf stand im Orchestergraben vor den 12 MusikerInnen, Britten ist auch für Profis immer eine große musikalische Herausforderung. Makellos, die Sänger fordernd und mit dem Augenzwinkern der genialen Partitur des Komponisten legte das TSO Innsbruck den Grundstein zum Erfolg. Es folgten minutenlanger Applaus und Standing Ovations. Danke, Frau Fassbaender.

Zwei aus dem tollen Ensemble: Marija Jokovic (Nancy), Joshua Lindsay (Albert) | Foto: TLT/Rupert Larl
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