10-jähriges Jubiläum „ambient-studio“ von Manu Stix
„Ich hatte immer schon Musik im Kopf“

- Manu Stix war der jüngste am Konservatorium Innsbruck studierende Musiker.
- Foto: Angelo Lair
- hochgeladen von Viktoria Gstir
MILS. Über 700 Songs hat der Komponist und Musiker Manu Stix bisher produziert. Darunter Hits wie „3000 Jahre“ von der Band „die Paldauer“ oder „Küss mich, halt mich, lieb' mich“ von Sängerin Ella Endlich. Stars und Sternchen aus aller Welt gehen in seinem Milser Tonstudio ein und aus. Auch mit Größen wie Andrea Bocelli hat er musiziert. Im Gespräch mit den Bezirksblättern spricht Manu Stix über seine Karriere, Burnouts, wie er Energie tankt, aktuelle Projekte, Zukunftspläne und warum er sich ungern in eine Schublade stecken lässt.
Bezirksblätter: Seit Jahren gibt es dein Tonstudio mittlerweile, was löst das in dir aus?
Manu Stix: Es ist echt viel passiert, man registriert kaum, dass die zehn Jahre jetzt vorbei sind. Die Zeit ist im Flug vergangen. Ich bin aber jemand, der gerne nach vorne schaut und nicht zurück.
Im Jahr 2001 hast du in New York Schlagzeug studiert, bist aber dann relativ schnell wieder nach Tirol zurückgekehrt. Hast du das jemals bereut?
Nein, nie! Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass ich nach zirka sechs Wochen meine Mama angerufen habe und über Heimweh klagte. Ich hatte große Sehnsucht nach der Luft, dem Wasser, den Bergen. Ich habe gewusst, New York ist auf Dauer nichts für mich. Die Wolkenkratzer, 24 Stunden am Tag muss man Energie haben. Diese Lebensweise passt nicht zu mir. Die Zeit in New York hat mich allerdings musikalisch bereichert, die Einflüsse hört man auch heute noch in meinen Produktionen.
Spannend ist auch, dass sich deine Art von Musik keinem Genre zuordnen lässt, oder?
Das macht mich auch ein bisschen aus. In dem College in New York hat es 30 Lehrer gegeben, jeder von ihnen war spezialisiert auf eine Musikrichtung, wie beispielsweise auf Swing, Jazz, Heavy Metal oder Pop. Ich habe mich bei allen 30 Lehrern für Kurse eingeschrieben. Jetzt bin ich zwar auf keinem Gebiet Profi, kann aber überall mitreden.
Deine Musik lässt sich also nicht kategorisieren?
Genau, außer Heavy Metal mache ich alles. Ich habe Polkas geschrieben, Schlager, Walzer, Popsongs oder auch Filmmusik. Ich mag mich einfach nicht einschränken lassen, dafür gefällt mir zu viel. Definitiv habe ich aber eine eigene Handschrift in der Musik. Ich mag Melodien, die ins Ohr gehen. Mein Ziel ist es, mit Musik Menschen zu berühren.
Wenn man dein Studio betritt, fährt einem sofort der frische Zirbenduft in die Nase, generell ist viel Holz in deinem Studio, was bedeutet dir das?
Ich bin ein „Energie-Mensch“. Als wir vor rund zehn Jahren dieses Studio aufgebaut haben, hatte ich eine Art Burnout und Panikattacken. Ich brauchte Zeit mich neu zu finden. In dieser Zeit, wo es mir so schlecht gegangen ist, hatte ich auch einen Psychologen, der mich ein Jahr lang begleitete. Er half mir, mein Leben neu zu strukturieren. Mittlerweile habe ich einen eigenen Tagesablauf und eigene Rituale – jeden Morgen gehe ich beispielsweise eine Stunde in den Wald. Untypisch für einen Musiker bin ich übrigens auch Frühaufsteher, gegen halb sechs stehe ich auf.
Zurück zur Musik. Der erste Musiker in deinem Studio war ja der Schlagersänger Gregor Glanz, oder?
Genau, ja. Ich habe ihm viel zu verdanken. Das Studio war wegen einemWasserschaden damals noch nicht fertig gestellt. Deshalb flogen wir für Gregors erste Produktion nach
Berlin und mischten dort in einem zweistöckigen Studio das Album. Unter uns, also einen Stock tiefer, war die Sängerin Ella
Endlich gerade dabei ihr erstes Album zu finalisieren. In einer Pause kam sie
hoch und fragte, wer das hier gemacht hätte, weil es ihr so gefällt.
Darauf
sagte sie, dass ein Song auf ihrem ersten Album noch nicht produziert ist und ob ich
das machen möchte. Ich freute mich natürlich und gab mein Bestes. Dieser Song sollte mein
Leben verändern, denn einige Wochen später bekam ich einen Anruf aus Berlin vom
Plattenboss, der mir sagte, dass "Küss mich, halt mich, lieb mich" gerade in den Charts
gelandet ist und wir über 150.000 Einheiten verkauft haben. Danach ging es mit meiner Karriere dann richtig los. Man muss als Musiker einfach auch ein „bisserl“ Glück haben, und das hatte ich schon ganz am Anfang. (grinst) Auch die neuen Songs von Gregors Band „Shine“ sind in meinem Studio geschrieben und produziert worden.
Du arbeitest auch mit internationalen Stars, wie Johnny Logan zusammen. Wie ist das?
Ich bin mittlerweile draufgekommen, dass die wirklichen Stars, eben wie beispielsweise Johnny Logan, die normalsten Menschen auf der Welt sind. Johnny schickt mir jede Woche irische Witze über „WhatsApp“. Das ist ein ganz normaler, lustiger Typ.
Was sind deine aktuellen Projekte und was ist in Zukunft geplant?
Derzeit arbeite ich mit Aron Matthews (Zillertaler Musiker) an einer neuen Single, die in zirka zwei Monaten auf Ö3 zu hören sein wird. Außerdem entwickeln wir ein neues Sounddesign für die Tirol Werbung. Ein weiteres großes Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit der Caritas Tirol und Bischof Hermann Glettler, es wird eine „Gebets-App“.




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