Freiwillige Feuerwehr Hall
Interview mit Feuerwehrmann Karl-Heinz Strickner

Karl-Heinz Strickner ist Feuerwehrkommandant der freiwilligen Feuerwehr Hall.  | Foto: Michael Kendlbacher
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HALL . Ob Brände in der Region, Hochwasser oder schwere Unfälle – die Freiwillige Feuerwehr in Hall war auch dieses Jahr sehr gefordert. Der Feuerwehrkommandant Karl-Heinz Strickner ist seit 1974 bei den Florianis und seit 2006 Feuerwehrkommandant in Hall. Mit den Bezirksblättern spricht er über die Einsätze und Veränderungen im Feuerwehralltag.

BEZIRKSBLÄTTER: Welche Aufgaben haben Sie als Feuerwehrkommandant?

Das Aufgabenspektrum eines Kommandanten ist sehr breit gefächert. Im Prinzip bin ich als Feuerwehrkommandant für die Einsatzbereitschaft der Mannschaft und die Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehr verantwortlich. Prinzipiell bin ich aber Einsatzleiter bei Einsätzen. Dazu kommen auch administrative Tätigkeiten, Neuerungen, Anschaffungen und Jubiläen etc.

Wo genau war die Haller Feuerwehr dieses Jahr bei größeren Einsätzen und wo musste sie mithelfen?
Wir waren dieses Jahr bei einem größeren Brand in Volders und haben dort mitgeholfen. Aber auch beim großen Gebäudebrand in Absam waren wir im Einsatz. Die Nachbarfeuerwehr ist froh, wenn Verstärkung kommt. Denn bei den Einsätzen zählt oft jeder Mann. Natürlich hatten wir in Hall auch genug zu tun. Das Hochwasser zum Beispiel hat uns in diesem Jahr sehr gefordert. Als Gegenmaßnahme werden wir für nächstes Jahr die Pumpenanzahl erhöhen. Da hatten wir definitiv zu wenig. 

Wie läuft die Zusammenarbeit mit den anderen Feuerwehren und Institutionen wie der Rettung ab?
Grundlegend haben wir mit allen eine sehr gute Zusammenarbeit. Wenn man heute einen Pkw-Unfall hernimmt, dann läuft es oft sehr reibungslos ab, weil wir diese Situationen sehr oft üben. Zwischen den Blaulichtorganisationen gibt es kein Manko. 

Vor welchen Herausforderungen steht die Feuerwehr und was hat sich im Vergleich zu früher verändert?
Die große Veränderung ist: Früher hatten wir oft richtige Einsätze. Meldungen wie beispielsweise eine Waschmaschine lässt sich nicht mehr abstellen oder Liftöffnungen, das war früher weniger oft der Fall. Bei solchen Einsätzen die Motivation zu halten, das ist eine Herausforderung. Früher haben die betroffenen Leute auch noch mehr mitgeholfen. Heutzutage wird von uns sehr viel erwartet. Das hat sich im Vergleich zu früher schon sehr verändert. 

Was war Ihr prägendster Einsatz in Ihrer Feuerwehrlaufbahn?

Der große Brand im Klaraheim in Hall. Es kam ein Brandalarm rein, ausgelöst durch eine Zigarette oder eine Kerze. Wir waren zu Anfang drei Leute, bevor die Verstärkung dazukam. Wie da die Mannschaft gearbeitet hat, das hat mich sehr beeindruckt. Die Feuerwehrmänner wurden dann auch mit der Lebensrettermedaille ausgezeichnet. 

Gibt es auch Frauen bei der Feuerwehr Hall?
Frauen haben wir leider keine. Aber wenn sich die eine oder andere bewirbt, würden wir uns sehr freuen.

Welchen Tipp haben Sie für Unentschlossene, die den Schritt zur Freiwilligen Feuerwehr wagen möchten?
Einfach kommen. Man hat hier jederzeit die Möglichkeit, die Kameradschaft der Feuerwehr mitzuerleben. Wir haben auch sehr viele Jugendliche dabei. Jeden Donnerstag um 19 Uhr kann man einfach vorbeischauen. Es ist jeder herzlich willkommen.

Wie steht es um den Nachwuchs bei der Freiwilligen Feuerwehr?

Um den Nachwuchs steht es momentan gut. Wir schauen, dass wir im Jahr drei bis sechs Leute dazuholen. Ab 2020 ist geplant, wieder schwerpunktmäßig mehr Werbung zu machen. Wir haben einen Jugendraum hier im Feuerwehrhaus, der oft genutzt wird zum gemeinsam Fußballschauen oder Pokern.

Mehr dazu 

https://www.meinbezirk.at/tag/feuerwehr/2

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