„Jeder kann in Not geraten“

Christine Gander hat durch ihren Beruf viel Kontakt zur Bevölkerung und weiß deshalb, dass es auch bei uns viele Menschen gibt, die Not leiden und auf Hilfe angwiesen sind.

HALL (sf). Nur allzu schnell kann ein unvorhergesehenes Ereignis, sei es eine schlimme Krankheit, der Verlust des Arbeitsplatzes oder eine Scheidung Auslöser sein, dass Menschen unter die Armutsgrenze absinken.

„Mir und meiner Familie ist es beinahe vor über 20 Jahren so ergangen, als mein sechsjähriger Sohn nach zweijähriger Krebserkrankung gestorben ist“, erinnert sich Gander. „Mir ist damals von mehreren Seiten geholfen worden, deshalb habe ich großes Verständnis für die in Not geratenen Familien und habe nun durch meine Sammeltätigkeit Gelegenheit, mich selber einzubringen und zu helfen.“

Die engagierte Hallerin geht heuer schon das fünfte Jahr für die Caritas sammeln und hat dabei jedes Jahr ihr Sammelgebiet erweitert, da längst nicht alle Straßenzüge von Hall mit Sammlern abgedeckt werden können. „Es ist sicher keine leichte Arbeit, von Tür zu Tür zu gehen und um eine Spende zu bitten, aber da es mir ein persönliches Anliegen ist, mich für notleidende Menschen einzusetzen und ich mich mit ihnen solidarisiere, nehme ich die Mühe des Sammelns in Kauf und stelle meine karge Freizeit dafür zur Verfügung. Man wird nicht immer mit offenen Armen empfangen, aber man darf sich durch abweisende Bemerkungen nicht entmutigen lassen.“ Auf der anderen Seite freut sich Gander natürlich dann umso mehr über die Spendenbereitschaft der Menschen, die quer durch alle Gesellschaftsschichten geht.

Ohne die Großzügigkeit der Bevölkerung wäre die Caritas nicht in der Lage, Hilfe anzubieten. „Ich sage bereits jetzt ein herzliches Vergelt‘s Gott jedem Einzelnen, der mit seinem Schärflein dazu beiträgt“, erklärt Gander. Die Haussammlung der Caritas wird noch bis Ende März durchgeführt.