Mädchen und Buben gleich behandeln
Prägung für Wahl des Berufs erfolgt sehr früh – Kindergarten Baumkirchen reagiert
Spielen Mädchen nur mit Puppen und Buben nur mit Baggern? „Dani und Alex“ lautet der Name eines neuen Projekts im Don Bosco Kindergarten in BaumkIrchen, das Mädchen, aber auch Buben in ihrer gesamten Entwicklung unabhängig von traditionellen Rollenbildern fördern soll.
BAUMKIRCHEN (sf). Die Berufswahl soll durch die eigenen Interessen und Fähigkeiten, nicht durch Rollenklischees bestimmt werden“, erklärt LRin Patrizia Zoller-Frischauf. Bereits im Kindergarten müsse man darauf achten, die spätere Laufbahn nicht durch unterschiedliche Behandlung von Mädchen und Buben oder unterschiedliches Spielzeug zu beeinflussen. „Der Grundstein für die spätere Berufswahl wird sehr früh gelegt. Mit dem Projekt „Geschlechtersensible Kindergartenpädagogik“ leisten wir einen Beitrag dazu, dass alle Möglichkeiten offen bleiben“, sagt die Landesrätin.
Die Grundlagen der Entscheidung für einen bestimmten Beruf werden bereits in der Kindheit geschaffen. Bei Mädchen ist besonders zu beobachten, wie sich die Berufswünsche entwickeln. Je jünger ein Mädchen, desto vielfältiger und untypischer sind die Vorstellungen von den beruflichen Möglichkeiten. Im Lauf der Entwicklung scheinen Mut und Selbstvertrauen in Bezug auf die Berufswahl jedoch abzunehmen.
Nicht alle Talente werden bei Buben und Mädchen gefördert
Kinder kommen mit einer Vielzahl von Talenten, Fähigkeiten und Interessen zur Welt. Nicht alle können sich gleich gut entwickeln. Die Gesellschaft fördert und verstärkt die Entfaltung mancher Eigenschaften und formt damit das Bild, wie ein „richtiges Mädchen“ und ein „richtiger Bub“ zu sein haben. So werden Mädchen vielfach vorwiegend für Angepasstsein, hübsches Aussehen, sprachliche Gewandtheit und Fürsorglichkeit gelobt, Buben für sportliche Fähigkeiten, Durchsetzungsvermögen sowie technisches und handwerkliches Geschick. Aber auch Mädchen können „wild sein“ und technische Interessen haben, auch Buben können still und fürsorglich sein.
„Wenn ein Kind merkt, dass seine „untypischen“ Eigenschaften und Interessen nicht gern gesehen oder sogar verlacht werden, wird es diese Seiten seiner Persönlichkeit unterdrücken. Damit geht wertvolles Potential in der Entwicklung und im gesamten weiteren Lebensweg verloren. Genau das soll geschlechtersensible Kindergartenpädagogik verhindern“, sagt Zoller-Frischauf.
Neues Handbuch verfügbar
Die Ergebnisse des Projektes „Dani und Alex“ wurden in Form eines „Handbuchs zur geschlechtersensiblen Kindergartenpädagogik“ zusammengefasst.
www.tirol.gv.at/girlsday oder www.amg-tirol.at.
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