Mordfall in Thaur: Verdächtiger bricht sein Schweigen

Rechtsanwalt Markus Altenweisl vertritt den Verdächtigen Antonio. G. und fordert die lückenlose Aufklärung der Tatumstände. | Foto: Altenweisl
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THAUR. Vermutlich in der Nacht vom 14.02. auf den 15.02. wurde der Familienvater Reini S. in Thaur ermordet. Die Polizei verdächtigt den Italiener Antonio G., der wenige Tage später in Marseille festgenommen wurde, als er mit einer Fähre nach Tunesien ausreisen wollte.
Der Verdächtige wurde am 19. März zuerst nach Wien ausgeliefert und dann nach Innsbruck überstellt. Antonio G. zog es zuerst vor, zu den Vorwürfen zu schweigen. Vergangene Woche war er dann auf Anraten seines Anwaltes Markus Altenweisl zu einem Gespräch mit der Kriminalpolizei bereit.
"Ich habe meinem Mandanten zu völliger Offenheit geraten, nur wenn alle Tatsachen ans Licht kommen, kann die Polizei auch entsprechend umfassend ermitteln", erklärt Altenweisl.

Wegen Autokauf nach Tirol

Antonio G. war Mitte Februar nach Tirol gekommen, um von Reini. S. Sportwagen zu kaufen. Am Abend des 14.02. war in der Wohnung von Reini S.
"Mein Mandant hat die beiden Sportwagen erstanden, dazu gibt es auch unterschriebene Verträge", erklärt RA Altenweisl. Anschließend sei der Italiener mit einem der Sportwagen zu seinem Hotel nach Baumkirchen gefahren. Das Auto, ein Audi A6, mit dem er aus Italien gekommen war, ließ er vor dem Haus des Thaurers stehen. Später habe Antonio G. ein dubioses SMS erhalten, er solle zu seinem Auto kommen. Als der Italiener dann zum Audi gekommen war, steckte der Schlüssel, im Kofferraum fand er den ermordeten Thaurer.
"Mein Mandant ist sich inzwischen bewusst, dass es ein schwerer Fehler war, nicht sofort die Polizei zu verständigen, aber er geriet in Panik. Er befürchtete, weil er vorbestraft ist, würde ihm niemand glauben. Deswegen fuhr er den Audi zum Parkplatz der Gaststätte in Baumkirchen. Die beiden gekauften Autos brachte er dann nach Italien", erklärt Altenweisl.

U-Haft wurde verlängert

Für die Polizei und die Staatsanwaltschaft ist Antonio G. immer noch dringend des Mordes verdächtig. Die Untersuchungshaft wurde deswegen wieder verlängert. Außerdem wird Antonio G. weiterer Delikte verdächtigt, wie dem Diebstahl der beiden Sportwagen.
"Jetzt ist es wichtig, dass die Polizei wirklich in alle Richtungen ermittelt. Mein Mandant ist über Internet und Telefon immer unter seinem richtigen Namen aufgetreten, hat überall seine Handynummer hinterlassen und sogar die Ehefrau des Opfers kennengelernt. So geht doch niemand vor, der ein Verbrechen plant. Mein Mandant hatte die Autos schon gekauft, hatte also kein Motiv, Reini S. zu töten und zu berauben. Mein Mandant hat darauf hingewiesen, dass mehrere Personen von dem Autokauf wussten", so RA Altenweisl. Diese Personen hätten gewusst, dass Reini. S. durch den Autoverkauf über eine stattliche Menge Bargeld verfügen werde, das sei ein Motiv für einen Mord. Eine Befragung aller Verdächtigen und die Auswertung aller Spuren, z. B. aller Handydaten, würde die Unschuld seines Mandanten beweisen, ist sich Altenweisl sicher.
https://www.meinbezirk.at/hall-rum/lokales/mordfall-in-thaur-verdaechtiger-in-frankreich-festgenommen-d2028182.html

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